Hobsch hat den Löwen im Blut

von Redaktion

Es ist nicht das erste Vater-Sohn-Paar

1860-Idole: Daniel (l.) und Willi Bierofka. © Lackovic/IMAGO

Ex-Löwen: Manni (l.) und Markus Schwabl. © Leifer/IMAGO

Die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen: 1860-Stürmer Patrick Hobsch mit Vater Bernd. © Wagner/IMAGO

München – „Als kleiner Bub an Vaters Hand“, lautet die Liedzeile eines bekannten Löwen-Songs. Doch scheinbar stecken bei 1860 nicht nur die Fans ihren Nachwuchs generationenübergreifend mit dem Sechzger-Virus an. Auch einige Spieler scheinen in der Vergangenheit vor ihrem Nachwuchs von den Löwen geschwärmt zu haben. Kaum anders ist es zu erklären, dass bei 1860 schon mehrere Spieler in die Fußstapfen ihrer Väter getreten sind.

Aktuellstes Beispiel: Neu-Stürmer Patrick Hobsch. Seine Rückennummer 34 trägt der 29-Jährige aus einem bestimmten Grund. Papa Bernd Hobsch nämlich lief zwischen Januar 1998 und Juni 1999 39-mal für 1860 auf, erzielte 18 Treffer – in der Bundesliga wohlgemerkt. Auch er trug damals die 34, auch er war im Sturmzentrum zu finden. „Für 1860 München auflaufen zu dürfen, die Rückennummer, die mein Vater hier in der 1. Bundesliga getragen hat, zu erhalten, ist etwas ganz Besonderes“, erklärte Sohn Patrick bei seiner Vorstellung. Und doch stellt der Filius klar, dass er sich selbst einen Namen machen möchte: „Noch wichtiger ist jedoch, dass ich hier meinen eigenen Weg gehen möchte, meine eigenen Erfolge sammle und diesem großartigen Verein helfe, erfolgreich zu sein.“

Vater und Sohn im selben Verein Profifußballer? Ungewöhnlich, aber nicht einzigartig, wie man an den Beispielen Bum-kun und Du-ri Cha (beide Eintracht Frankfurt), Alf-Inge und Erling Haaland (beide Manchester City) oder Cesare und Paolo Maldini (beide AC Mailand) erkennen kann. Dass es allerdings in einem Club gleich mehrfach diese Konstellation gab, ist außergewöhnlich.

Denn bei den Sechzgern gab es in den letzten Jahren weitere prominente Vater-Sohn-Paare. Ist der Name Schwabl heute tief bei der SpVgg Unterhaching verwurzelt, haben sowohl Präsident Manni Schwabl als auch Sportlicher Leiter und Kapitän Markus Schwabl eine weiß-blaue Vergangenheit vorzuweisen. Zu Bundesligazeiten kam Manni Schwabl von 1994 bis 1997 auf 83 Partien, zeitweise sogar als Kapitän. Sohn Markus konnte sich in der Zweiten Bundesliga nie durchsetzen, hatte zwischen 2013 und 2014 vier Einsätze vorzuweisen.

Vater und Sohn jeweils als Spieler und Trainer für denselben Club aktiv. Klingt verrückt, bei den Löwen hat es auch das schon gegeben. Während die Spieler- und Trainerlaufbahn von Daniel Bierofka den Fans noch frisch in Erinnerung sein sollte, liegen die Karrieren von Vater Willi etwas länger zurück. Als Spieler war dieser in den 70er-Jahren bei Sechzig, als Trainer in den 80er-Jahren.

Auch neben den drei prominenten Familiennamen gab es weitere Fälle in der Löwen-Historie: Hanjo Weller zog zwischen 1972 und 1974 die Fäden im 1860-Mittelfeld, Sohn Thomas lief zwischen 2000 und 2002 für die Amateure auf. Michael Köllner trainierte vor Kurzem Stiefsohn Alexander Freitag. Meistertrainer Max Merkel ließ in der Saison 1961/1962 seinen Sohn Kurt mittrainieren, ein Spiel absolvierte er aber nicht.
MARCO BLANCO UCLES

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