Paris – Basketball-Weltmeister Dennis Schröder und Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner tragen die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele auf der Seine in Paris. Eigentlich war die Verkündung erst für Mittwoch im Deutschen Haus in Paris geplant gewesen, beide Namen sickerten allerdings schon vorab durch. Darauf reagierte der DOSB.
„Das ist eine riesengroße Ehre für mich, die Fahne tragen zu dürfen“, sagte Schröder: „Ich glaube, dass das auf jeden Fall in Deutschland auch ein Statement setzt, das als erster Dunkelhäutiger machen zu dürfen.“ Er wolle „Deutschland so geil wie möglich“ präsentieren, „das ist ein Riesenereignis für uns alle sowie für mich und meine Familie.“
Wagner reagierte überrascht. „Ich habe damit gar nicht gerechnet, weil einfach die Konkurrenz sehr sehr stark war“, sagte die 28-Jährige. Sie könne „noch gar nicht richtig realisieren, dass ich es geworden bin. Es ist eine ganz große Ehre, da ganz vorne mit dieser Fahne einzulaufen. Es ist eine schöne Wertschätzung für die letzten Jahre, für das ganze Leben, was man dem Sport untergeordnet hat.“ Im Vorfeld hatte sie einen möglichen Auftritt als Fahnenträgerin gegenüber unserer Zeitung als „Kirsche auf der Torte“ beschrieben.
Schröder (30) ist der zweite Basketballer nach Dirk Nowitzki 2008, dem diese Ehre zuteil wird. Er setzte sich bei der Wahl gegen die Olympiasieger Alexander Zverev (Tennis) und Christian Reitz (Schießen) durch. Wagner (28) ist die erste Judoka, die eine deutsche Olympia-Mannschaft anführt. Sie hatte bei der Abstimmung der Fans und Athleten als Außenseiterin gegen Fußballerin Alexandra Popp und Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl gegolten.
Wagner siegte mit aus den beiden Abstimmungen (Fans und Athleten) addierten 80,01 Punkten vor Popp (74,01) und von Bredow-Werndl (45,98). Schröder (103,54) lag klar vor Zverev (57,57) und Reitz (38,89). Insgesamt wurden bei der Wahl der Öffentlichkeit mehr als 500 000 Stimmen abgegeben.