Schwimmendes Olympia-Dorf in Tahiti

von Redaktion

Surferin Camilla Kemp über die Tage auf dem Wasser: „Wir haben die beste Zeit“

Die Welle wird den Surfern einiges abverlangen

Die Adiletten-Gang vereint an Bord.

Gut gelaunt: Camilla Kemp. © Instagram

Alles andere als ein normales olympisches Dorf: Das Kreuzfahrt- und Frachtschiff Aranui 5.

Pappbetten? Suiten! Die Surfer lassen es sich auf Tahiti gut gehen und cruisen mit einem Schiff über das Meer. Das Olympische Dorf wird zur „Floating Village“. Die Sportler sind auf Aranui 5 untergebracht, eine Mischung aus Kreuzfahrt- und Frachtschiff. Pool, Massageraum, Spa, Boutique, Tanzsaal, Sky Bar – alles vorhanden. Wir haben mit der deutschen Surferin Camilla Kemp über das Leben an Bord und die am Wochenende beginnenden Surfwettbewerbe gesprochen.

Camilla Kemp, wie lebt es sich auf dem Schiff?

Das ist super spannend und eine riesige Erfahrung. Team Deutschland hat hier die beste Zeit. Ein Olympisches Dorf auf dem Wasser, das ist einfach eine coole Idee. Uns fehlt es hier an nichts, wir haben beste Bedingungen. Wir werden hier alles aufsaugen und genießen. Wir freuen uns unfassbar, dass wir hier sind. Aber wir haben auch eine Mission. Wir wollen das Beste für Deutschland rausholen und daran glauben, dass wir gegen alle starken Nationen gewinnen können. Am Ende zählt nur die Welle.

Als Sie die Welle auf Tahiti das erste Mal kennengelernt haben, haben Sie sich „erschrocken“. Wie sieht es mittlerweile aus?

Das zweite Trainingslager war sehr viel besser. Man muss sehr viel Zeit auf der Welle verbringen, um sich an sie zu gewöhnen. Ich fühle mich sehr viel wohler und sehr gut vorbereitet. Ich bin bereit und habe große Lust, dass es endlich losgeht!

Was sind Ihre Eindrücke von Tahiti?

Das hier ist eine Surferwelt. Tahiti ist wie für Surfer gemacht. Es ist wunderschön, dass die Spiele auf so einer ikonischen und historischen Welle ausgetragen werden. Für uns Surfer ist es ein Privileg, hier zu sein. Ich war schon an vielen Orten, aber der hier gehört definitiv zu den allerschönsten. Die Landschaft, das Meer, die Welle, wie das Wasser glänzt – es ist einfach ein Surferparadies.

Wie sehr hat Ihnen die Vorbereitung in München geholfen?

Surftown MUC wird, glaube ich, in Zukunft in Deutschland einen riesigen Unterschied machen und Surfen auf ein neues Level bringen. Ich möchte meine Leidenschaft mehr mit dem deutschen Publikum teilen. Man kann dort alles simulieren, wir haben uns dort gezielt auf Tahiti vorbereiten können. Für uns Profisurfer ist das ein riesiger Schritt.

Abseits vom Medaillenwunsch, was ist Ihnen wichtig während der Olympischen Spiele?

Unsere Sportart hat etwas Leichtes und Befreiendes. Wir wollen die Botschaft senden, dass unsere Sportart wunderschön ist und mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Ich bin die erste deutsche Surferin bei Olympia, ich will mit meinem Weg andere inspirieren und meine Erfahrungen weitergeben.


INTERVIEW: NICO-M. SCHMITZ

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