Wer springt auf die olympische Welle?

von Redaktion

Drei deutsche Beachvolleyball-Teams gehen ins Rennen – vor allem Ehlers/Wickler mit besten Chancen

Die Wand aus Hamburg: Louisa Lippmann. © IMAGO

Abwehrstark: Clemens Wickler aus Starnberg © IMAGO

Zumindest für Clemens Wickler und Nils Ehlers hat der olympische Spielplan eine schöne Überraschung parat gehabt. Die besten deutschen Beachvolleyballer sind erst am Montag im Sand unter dem Eifelturm gefragt. Den Samstag erklärten sie deshalb noch einmal zum freien Tag. „Den Basketballern“, wollte der Starnberger Wickler da eigentlich bei ihrem Auftakt zuschauen. Doch die spielen in Lille – zu weit für das schmale olympische Zeitbudget. Nur nicht die sportlichen Ziele gefährden. Denn die sind hoch, bei den Strandspielern, die immerhin zweimal Gold aus den letzten drei Spielen mitbrachten. Allen voran bei…

Clemens Wickler/Nils Ehlers

Das deutsche Top-Duo hat sich ja eigentlich eher für Olympia 2028 in Los Angeles programmiert. Doch drei Jahre Zusammenarbeit brachten die Erkenntnis: Einer der weltbesten Abwehrspieler mit dem besten deutschen Blocker – das ist schon jetzt eine verheißungsvolle Kombination. Man bewegt sich permanent in den Top-5/6 der Welt, ist Stammgast in Viertel- und Halbfinals der Tour, auf Augenhöhe mit den Allerbesten wie den Schweden Ahman/Hellvig. „Wenn wir unsere Leistung bringen, dann können wir die alle schlagen“, sagt Wickler. Alleine: in den Medaillenspielen verlieren Ehlers und Wickler, die am Dienstag (10 Uhr) gegen die Franzosen Bassereau/Lyneel ins Turnier einsteigen, noch zu oft den Fokus. Das muss sich in Paris ändern.

Ludwig/Lippmann

Es war eigentlich fast ein Himmelfahrtskommando, das vor gut eineinhalb Jahren begann. Rio-Olympiasigerin Laura Ludwig tat sich, frisch aus der Babypause, mit der Sand-Novizin Louisa Lippmann zusammen. Doch die einstige Hallen-Queen, die mit starkem Block und Aufschlag wertvolle Qualitäten aus der Halle mitbringt, erwies sich als bemerkenswert lernfähig und rauschte über weite Strecken auf der Überholspur durch die World Tour. Ungünstig: Weil sich Ludwig-Ehemann Imonefe Bowes, der nach wenigen Monaten vom Norweger Martin Engvik übernahm, aus familiären Gründen im Dezember zurückzog, bekamen die beiden im Endspurt in Simon Nausch noch ihren dritten Trainer. Zumindest gut getan hat das nicht, in den letzten Qualifikationsmonaten traten Ludwig/Lippmann auf der Stelle und mussten fast noch Karla Borger und Sandra Ittlinger vorbeiziehen lassen. Auch Ludwig/Lippmann starten gegen zwei Gastgeberinnen: Am Montag (21 Uhr) geht es gegen das Duo Placette/Richard.

Müller/Tillmann

Auch im Beachvolleyball ist sie eben doch Trumpf, die viel beschworene Kontinuität. Seit 2021 ziehen Svenja Müller und Cinja Tillmann schon gemeinsam durch die Beach-Welt. Eines der wenigen Talente, die mehr oder weniger direkt den Weg in die Sandvariante fanden (Müller) an die Seite der routinierten Tillmann zu stellen, das entpuppte sich von Beginn an als gute Idee. Und heute sind die beiden längst eines der eingespieltesten Gespanne der Tour. Sie sind vielleicht nicht das spektakulärste, aber das definititiv konstanteste deutsche Frauenduo. In den Viertelfinals der World-Tour sind Müller und Tillmann längst Stammgäste. Mindestens dorthin wollen die beiden auch unter dem Eiffelturm vordringen. Müller/Tillmann sind die ersten der drei deutschen Duos, die in den olympischen Sandkasten steigen. Am Sonntag (12 Uhr) geht es auch für sie gegen Französinnen – das Gespann Vieira/Chamereau.
RP

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