Pfiffe gegen Straftäter

von Redaktion

Van de Velde im Fokus, Deutsche stark

Steven van de Velde: Vor zehn Jahren wegen Missbrauch verurteilt. © Brandt/dpa

Nach wochenlangen Debatten und Protesten ist der niederländische Beach-Volleyballer Steven van de Velde bei seinem Olympia-Debüt mit Pfiffen begrüßt worden. Bei der Vorstellung des 29-Jährigen, der vor Jahren wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in Haft war, mischten sich in den Applaus deutlich hörbar Buh-Rufe.

Während der Partie, die van de Velde mit seinem Partner Matthew Immers gegen das italienische Duo Alex Ranghieri/Adrian Carambula verlor (20:22, 21:19, 13:15), gab es dann kaum noch Unmutsbekundungen. Nach der Partie verließ van de Velde die Anlage, ohne – wie bei derartigen Anlässen üblich – mit Journalisten zu sprechen. Der Pressechef der Niederländer erklärte, dass dieses Vorgehen mit dem Sportler, dem Team und dem IOC abgesprochen sei. Das IOC sei nicht „glücklich und zufrieden“ mit der Situation, hatte Sprecher Mark Adams gesagt. Wegen der Umstände und des Wirbels hatte der Sportler zusammen mit den Verantwortlichen entschieden, nicht im olympischen Dorf zu wohnen.

Van de Velde hatte das frühere Geschehen als „größten Fehler meines Lebens“ bezeichnet. Zum Tatzeitpunkt war er 19, wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen wurde er in England zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.

Aus deutscher Sicht starteten die Wettbewerbe positiv: Svenja Müller und Cinja Tillmann ließen den Französinnen Clemence Vieira und Aline Chamereau (21:14, 21:12) keine Chance. Rio-Olympiasiegerin Laura Ludwig aus Hamburg und ihre Partnerin Louisa Lippmann starten am Montagabend gegen die Französinnen Alexia Richard/Lézana Placette in das Olympia-Turnier.

Bei den Männern trifft das einzige deutsche Duo Nils Ehlers und Clemens Wickler am Dienstag auf die Franzosen Julien Lyneel/Rémi Bassereau.

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