Die Teams machen Hoffnung

von Redaktion

KI-Schlager helfen Handballerinnen, Basketballer vorzeitig im Viertelfinale

Volleyball-Herren nach der Niederlage gegen die USA. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Tom Bloch

Gonzalo Peillat (r.) feiert mit Teamkollegen. © IMAGO

Deutsche Basketballerinnen setzten sich durch. © IMAGO

Kantersieg gegen Slowenien: Die deutschen Handballerinnen können sich feiern. © IMAGO/Marco Wolf

Das Drama hätte kaum auf bitterere Weise enden können. Johannes Tille setzte einen Aufschlag an die Netzkante. Der Ball tropfte zurück ins Feld. Zerplatzt war die Hoffnung der deutschen Volleyballer in einer beispiellosen Achterbahnfahrt gegen die USA. Doch selbst Ausnahmespieler Georg Grozer wollte sich nicht lange grämen. „Es war ein richtig gutes Spiel. Wir müssen positiv bleiben“, sagte er nach dem hochdramatischen 2:3 (21:25, 17:25, 25:17, 25:20, 11:15) gegen den dreimaligen Olympiasieger aus Übersee.

Zwei Sätze lang hatte alles auf einen herben Rückschlag hingedeutet. Doch Grozer und Kollegen bissen sich in die Partie und zeigten erneut, dass sie völlig zurecht dem Kreis der Allerbesten in Paris angehören „Wir kommen mit erhobenem Haupt vom Spielfeld und werden mit starkem Willen gegen Argentinien wieder auf das Spielfeld gehen“, sagte Grozer. Das Duell mit den Südamerikanern am kommenden Freitag zur unschönen Anfangszeit 9 Uhr ist für das DVV-Team ein kleines Finale. Mit einem Sieg hätte man das Viertelfinale sicher.

Da sind die Basketballer schon einen Schritt weiter. Angeführt vom starken Kapitän Dennis Schröder habensie trotz einiger Widrigkeiten vorzeitig das Ticket für das Olympia-Viertelfinale gebucht. Gegen mutige Brasilianer erkämpften die Medaillenjäger von Bundestrainer Gordon Herbert in Lille einen am Ende verdienten 86:73 (40:40)-Sieg – und dürfen sich auf die Finalrunde und das Olympische Dorf in der französischen Hauptstadt freuen. Schröder war beim zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel mit 20 Punkten bester Werfer.

Von der Runde der letzten Acht dürfen auch Deutschlands Handballerinnen zumindest wieder träumen. Nach dem überzeugenden 41:22-Kantersieg herrschte beim DHB-Team pure Erleichterung. Bölk hatte für die Leistungssteigerung nach zuvor zwei Niederlagen eine simple Erklärung parat. „Dinah Eckerle hat geile Lieder, die ein Schmunzeln in die Kabine gebracht haben. Das werden wir beibehalten. Die Lieder sind KI-generiert, haben uns aber abgeholt. Das hat sie wohl von TikTok, irgendein viral gegangenes Ding. Ich weiß auch nicht, ob der Text jugendfrei ist, aber egal, es hat geholfen heute“, verriet Bölk und ordnete die musikalische Einstimmung vor dem Spiel dem Genre „Schlager und Ballermann“ zu. Entscheidenden Anteil am komfortablen Sieg hatte neben der starken Defensive auch Torhüterin Filter, die in der ersten Halbzeit ihre bis dahin beste Turnierleistung zeigte. Der Bundestrainer hatte daher dieses Mal nichts zu mäkeln: „Wir haben unsere Hausaufgabe erledigt.“

Auch die deutsche Hockey-Nationalmannschaft freut sich wieder über einen Sieg. Wie beim Auftakt gegen den Olympia-Gastgeber legt das Team furios los. Die Hockey-Herren haben auf dem Weg in das olympische Viertelfinale den zweiten klaren Sieg bejubelt. Nach dem Stimmungsdämpfer gegen Spanien meldete sich der Weltmeister um Doppel-Torschütze Gonzalo Peillat im Yves-du-Manoir-Stadion im Nordosten von Paris mit einem 5:1 gegen Südafrika zurück.

Wie beim Auftaktsieg gegen Frankreich glückte ein Blitzstart. Peillat erzielte bereits nach 44 Sekunden aus dem Feld die Führung für das Team von Bundestrainer André Henning. Der beim 0:2 gegen Spanien gesperrt fehlende Routinier Christopher Rühr (15. Minute) per Penalty und Justus Weigand (17.) sorgten für die 3:0-Halbzeitführung.

Die deutschen 3×3-Basketballerinnen konnten ihr Glück derweil kaum fassen. Sie fielen sich nach dem olympischen Auftakt in die Arme und ließen sich vom erstaunten Publikum auf dem Place de la Concorde im Herzen von Paris feiern. Mit dem 17:13 gegen die eigentlich übermächtige USA gelang dem deutschen Ensemble bei seiner Olympia-Premiere ein Paukenschlag.

„Das war ein ganz, ganz wichtiger Schritt. Für uns und für das Team ein Wahnsinns-Gefühl“, sagte Svenja Brunckhorst und betonte: „Wo USA draufsteht beim Basketball ist immer eine Show geboten. Wir haben gesagt, wir sind der Underdog, wir haben nichts zu verlieren. Wir gehen raus und, wie so oft, vermiesen wir den anderen die Show.“
DPA/SID

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