Marchand auf den Spuren von Phelps

von Redaktion

Beide haben sogar den gleichen Trainer

Schätzen sich sehr: Die beiden Schwimm-Superstars Leon Marchand (l.) und Michael Phelps (r.). © IMAGO

Wenn Leon Marchand schwimmt, dann hält es kaum mehr einen Zuschauer auf seinen Plätzen. So auch bei den 400 Meter Lagen – der Franzose gewann nicht nur, er demontierte die Konkurrenz. Ganz oben stehen will er auch noch über die 200 Meter Brust (Vorlauf und Finale am 30./31. Juli), 200 Meter Schmetterling (30./31. Juli) und 200 Meter Lagen (1./2. August). Der Shooting-Star wandelt auf den Spuren des Rekord-Olympiasiegers Michael Phelps (23 Goldmedaillen).

Phelps verfolgte das Lagen-Rennen als TV-Experte von der Tribüne aus und fieberte mit, denn beide kennen und schätzen sich sehr. So sehr, dass sich Phelps vor einem Jahr bei der WM darüber freute, dass Marchand über die 400 Meter seinen letzten Individualrekord gebrochen hatte: „Er bleibt in der Familie und hätte an keine bessere Person gehen können.“ Sowohl Phelps als auch Marchand vertrau(t)en mit Bob Bowman auf denselben Trainer. Der Rekord-Olympiasieger aus Baltimore wurde ab seinen ersten Zügen von dem Erfolgscoach begleitet und pflegte mit ihm ein familiäres und extrem erfolgreiches Verhältnis. Später fand Bowan schnell mit Marchand zusammen.

Eine weitere Gemeinsamkeit: ihre durchaus schwere Kindheit. Denn während Marchand in jungen Jahren „physisch nicht besonders weit entwickelt gewesen“ sei und mit elf Jahren einem „Shrimp“ (sehr mickrige Person) ähnelte, litt Phelps unter Hyperaktivität und musste Medikamente schlucken. Doch genau dadurch fanden beide zum Schwimmen. Phelps legte eine überragende Karriere (61 Medaillen bei Großereignissen) hin, Marchand (6) steht noch am Anfang, ist aber auf bestem Wege, der nächste Superstar zu werden.
GABRIEL ZAUNSEDER

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