KMH und ihr Gockel © Screenshot/ZDF
Cocorico! Hier spricht Hahn Solo, der höchstpersönliche Gockel von Katrin Müller-Hohenstein! Falls Sie sich über die fremdländische Begrüßung wundern: Natürlich kräht der ZDF-Olympiahahn feinstes Französisch. Deshalb haben wir für Sie unser schnödes „Kikeriki“ in das elegante „Cocorico“ des nachbarlichen Federviehs übersetzt. Apropos, eine Bauernregel aus der Auvergne lautet ja: „Kräht zu spät das Federvieh, ich vor Heinrichs Feder flieh.“ Aber das nur nebenbei. Wir beantworten, oh là, là, die ersten Leserfragen, auch von Leserinnen.
Was geht da ab mit dem KMH-Gockel? Eine berühmt-berüchtigte ZDF-Tradition will es ja, dass immer ein Tier als Großevent-Maskottchen herhalten muss. Unvergessen bleibt Biber Vancy von Vancouver 2010. Im Vegan-Zeitalter hätte man in Frankreich auch das sprechende Baguette „Borisbaecker“ nehmen können – aber nun muss Hahn Solo, wie wir ihn nennen, 17 Stunden am Tag Dienst schieben. Besonders KMH begluckt ihn enthusiastisch. Bald legen die beiden ihr erstes Ei zusammen. „Er schielt ein bisschen, aber er ist sehr freundlich“, schwärmt Katrin von ihrem neuen Legensgefährten, für den Zuschauer Namensvorschläge einreichen dürfen. Wir haben schon 87 Mails geschickt, unter anderem mit „Coq am Brink“, „Wiener-Waldi“ und „Größen-Hahn“.
Wie lautet die wichtigste Qualität von Alex Bommes? Er ist der Michael Jung des Olympia-TV, er ist Vielseitigkeits-heiter. Ein Bonmot hier, ein Aperçu da. Nach dem Japan-Sieg beim Turnen und dem deutschen Gold beim Pferdreiten geistesblitzte er: „Japanische Kinder, die heute geboren werden, heißen Daiki. Und die deutschen Michael – oder Chipmunk.“ Bis jetzt macht Olympia im fröhlichen Ersten einen Tick mehr Spaß als im ernsteren Zweiten.
Hat Felix Neureuther einen neuen Traumberuf? Hat er! Der Wohlfühl-Beauftragte vom Ersten ratschte erst einmal von Slalomfahrer zu Slalomfahrer mit dem Augsburger Kanu-As Sideris Tasiadis und staunte: „Wie Du da drin sitzt, würden sich bei mir die Kniescheiben verabschieden.“ Das Wunder vom Neureuther ist, dass er sich wirklich für seine Gesprächspartner interessiert, und dass man das spürt am Fernseher. Super auch sein Plausch mit 100-Meter-Gina Lückenkemper, in dem er sich spaßeshalber wunderte: „20 Wettkämpfe im Jahr, das ist eine Belastungszeit von zwei Minuten. Dafür trainierst Du das ganze Jahr?“
Gut, ein bisserl hat er sich verrechnet, dreieinhalb Minuten im Jahr muss die Gina schon arbeiten. Aber der junge Neureuther hat jetzt einen Traumjob mit sensationeller Work-Life-Balance: „Eigentlich hätt ich auch Sprinter werden können.“
Wie würde Carsten Sostmeier Fußball kommentieren? Sehr schlaue Frage! Jedenfalls hat der Sostmeister beim Jung-Gold wieder den krassesten Hafer geraucht. „Komm, Chipmunk, Burschi, lass Deinen Reiter da oben im Sattel bloß nicht hängen“, flehte er. Doch Burschi flog über die Hindernisse wie ein Pferdbus A380. Und dann ließ Sosti „die goldenen Emotionen in unseren Herzen förmlich galoppieren“.
Am Ende verriet er noch, dass Michael Jungs bisherige Goldpferde Sam und Rocana sich als Oldtimer auf der Weide ineinander verliebt haben. Sie sind glücklich wie Katrin und ihr Gockel. Und vielleicht könnte der Pferdeflüsterer irgendwann Fußballspiele nachvertonen: „Tooooor! Der Ball fliegt wie ein schimmernder Phönix durch die Lüfte, bis er das Netz küsst!“