Man kann auch ohne Medaille einer der Stars der Olympischen Spiele sein – zumindest aus deutscher Sicht. Umjubelt wurde Angelique Kerber nach ihrem verlorenen, aber epischen Viertelfinal-Spiel gegen die junge Chinesin Zheng Qinwen, die mittlerweile das Endspiel erreichte. Kerber (36) feierte bis über die Sperrstunde hinaus im Deutschen Haus feuchtfröhlich das letzte Match ihrer Karriere. Bevor sie Zukunftsentscheidungen trifft, macht sie erst einmal frei – als Olympia-Touristin. Sie will „mal zum Beachvolleyball gehen, weil die Kulisse toll sein muss, und zum Schwimmen“. Und wer weiß, vielleicht leistet ihr Alex Zverev ja Gesellschaft. Für den Olympiasieger von Tokio ist nach der Niederlage gegen den Italiener Lorenzo Musetti die Mission Titelverteidigung vorzeitig beendet.
Man kann ja als Olympia-Tourist fast überall hingehen, attraktive Angebote gibt es zur Genüge. So haben die Profi-Golfer um den Amerikaner Xander Schaeuffele gestern den Betrieb aufgenommen, das Turnier der Großverdiener läuft bis Sonntag.
Ihre neue Freiheit lässt Angelique Kerber auch Zeit und Muse, sich den aktuellen Tratsch der Franzosen anzuhören. Die Gesellschaft des Gastgeberlands diskutiert ein etwas verspätet von der Eröffnungsfeier aufgetauchtes Foto, das eine Vertrautheit zwischen Präsident Emanuel Macron und Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra zeigt. Oh la la…
FOTOS: EIBNER, DPA, AFP