Leo auf Goldkurs – Lückenkemper geflasht

von Redaktion

Leichtathletik-Party im Stade de France

Kam nicht so richtig in Schwung: Niklas Kaul, der zweite Zehnkampf-Tag liegt ihm besser. © DPA

Zog ins Halbfinale ein, der große Finaltraum lebt: Sprinterin Gina Lückenkemper. © DPA

Legte einen souveränen Start hin: Medaillenhoffnung Leo Neugebauer. © DPA

Wahnsinns-Stimmung im Stade de France, spektakuläre Zehnkampf-Show von Leo Neugebauer: Der Topfavorit peilt bei seinem Olympia-Debüt Gold an und könnte in Paris für den ersehnten Auftakt nach Maß für die deutschen Leichtathleten sorgen. Der 24-Jährige geht nach einer starken Halbzeit-Vorstellung als Führender in den entscheidenden zweiten Wettkampftag, Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico hat als Zweiter 42 Punkte Rückstand auf den deutschen Rekordhalter.

„Es macht sehr viel Spaß, ich kann nicht nicht beschweren“, sagte Neugebauer: „Ich fühle mich sehr gut. Jetzt muss ich mich erholen.“

Neugebauer präsentierte sich am Freitag vor deutlich über 60.000 Zuschauern in Top-Form. Der Stuttgarter lief die 100 m zum Start in 10,67 Sekunden, kratzte danach im Weitsprung mit seinen 7,98 m an der Acht-Meter-Marke, mit seinen 16,55 m im Kugelstoßen übernahm er die Führung. Zum Abschluss des ersten Tages legte Neugebauer noch 2,05 m im Hochsprung und starke 47,70 Sekunden über 400 m hin. In der Summe macht das 4650 Punkte für den Modellathleten, das ist im Vergleich nur etwas weniger als bei seinem deutschen Rekord. Damit könnte sich Neugebauer, der im Juni sagenhafte 8961 Punkte geschaffte hatte, am Samstag tatsächlich zum neuen König der Athleten krönen. Der ehemalige Welt- und Europameister Niklas Kaul (Mainz) kommt bisher nicht richtig in Schwung, zum Auftakt der Leichtathletik-Wettbewerbe im Stade de France legte er 11,34 Sekunden über die 100 m und nur 7,09 m im Weitsprung hin, auch mit der Kugel blieb er unter seinen Möglichkeiten (14,24).

Schon am ersten Wettkampftag im Stade de France herrschte eine herausragende Stimmung, ein DJ heizte den Fans ein, die Bässe wummerten durch die Arena. Neugebauer, der seine Eltern, Oma und Opa, seine Schwester und viele Freunde zur Unterstützung mitgebracht hat, ließ sich von dem Flair anstecken. Auch Sprinterin Gina Lückenkemper, die am Vormittag ins Halbfinale über 100 m eingezogen war, zeigte sich beeindruckt: „Das war der Wahnsinn. Ich habe noch nie so eine extreme Atmosphäre in einem Leichtathletik-Stadion erlebt – wie bei einem Fußball-Derby“.

Auch das erste Gold ist vergeben. Joshua Kiprui Cheptegei siegte über 10000 m.
SID

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