Giannikis: Bloß nicht punktlos in die Pause

von Redaktion

Löwen wollen Pokal-Schwung mitnehmen

Auf geht‘s, Löwen! Argirios Giannikis ist heiß auf den ersten Sieg in der Liga. Klappt‘s schon am Sonntag beim VfB? © IMAGO

München – Kaum ist die 3. Liga gestartet, legt sie auch schon wieder ein Päuschen ein. Nach dem Auswärtsspiel des TSV 1860 bei Aufsteiger VfB Stuttgart II (Sonntag, 16.30 Uhr, Großaspach) geht es für die Vereine in den Cup-Wettbewerben weiter – die nicht für den DFB-Pokal qualifizierten Löwen müssen schon an Maria Himmelfahrt im Totopokal ran; Gegner ist Bezirksligist FC Thalhofen im Ostallgäu, der Heimatverein von Kevin Volland (Anstoß: 17 Uhr).

Zwei auf dem Papier lösbare Aufgaben für das Team von Argirios Giannikis, das nach der Auftaktpleite gegen Saarbrücken gleich zwei Debatten am Hals hatte. Eine große Systemdebatte und eine leiser geführte Trainerdebatte, die Giannikis durch das angewandte Vogel-Strauß-Prinzip ausblendet. „Ich lese keine Social-Media-Kanäle“, stellte er bei der Spieltags-Pressekonferenz klar und fügte mit Blick auf Pressesprecher Rainer Kmeth hinzu: „Außer natürlich die Social-Media-Kanäle von 1860 München.“

Wie gut, dass seine Löwen unter der Woche für positivere Schlagzeilen sorgten. 18:0 bei Totopokal-Auftaktgegner SSV Kasendorf. Mit Blick auf den neuntklassigen Gegner keine Sensation, trotzdem aber viel beachtet, weil die Löwen letztmals 1942 annähernd so viele Tore in einem Pflichtspiel geschossen hatten. Macht das was mit Spielern, die zuvor (nicht nur in Social-Media-Kanälen) ihre 360-minütige Torlosigkeit vorgerechnet bekamen? „Selbstverständlich macht das was aus“, sagte Giannikis: „Jeder Erfolgsmoment tut gut. Es gibt keinen Ersatz für Tore. 18 muss man erst mal schießen, und das Potenzial, dass man mehr macht, war auch da.“ Der Aha-Effekt, auf den er hofft: „Wenn die Rädchen bei uns ineinander greifen, wenn wir die Abläufe konsequent umsetzen, alle gemeinsam, dann sieht man, dass auch Torchancen kreiert werden können.“

Doch klappt das auch bei einem Aufsteiger, der wie die letzten Meister der starken Regionalliga Südwest (Elversberg, Ulm) einen sehr gefestigten Eindruck macht? Zum Auftakt holte die Reserve des Vizemeisters ein 1:1 in Rostock – und Giannikis warnt davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. „Aufsteiger hin und her“, sagt er: „Wir haben sie analysiert. Sie haben bei einem Zweitliga-Absteiger einen Punkt mitgenommen, hätten zum Schluss sogar gewinnen können. Für ihr junges Alter wirkten sie sehr reif, haben eine hohe Intensität beim Pressing und gute Angriffsmuster. Wir wissen, was auf uns zukommt. Trotzdem wollen wir das Spiel natürlich gewinnen.“

Erfreulich fürs Team: Mehr als 2000 Löwen-Fans wollen den Sonntagsausflug ins Ländle mitmachen. Weniger schön: Giannikis hat kurzfristig zwei Alternativen weniger: Moritz Bangerter ist grippekrank – und Tim Danhof leidet unter einem „hartnäckigen Bluterguss“, den er sich schon gegen Saarbrücken zugezogen habe. Giannikis hofft darauf, nicht mit null Punkten in die Ligapause gehen zu müssen. Ein Turbostart wie im Januar (achtmal ungeschlagen) ist zwar nicht mehr möglich, aber zumindest ein Okay-Start: „Wir wollen schnellstmöglich unseren ersten Dreier holen!“

In der Liga geht‘s nach der Pokalpause am Sonntag, 25. August, weiter. Zu Gast ist dann Viktoria Köln mit den Ex-Löwen Albion Vrenezi und Serhat-Semih Güler.
ULI KELLNER

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