Hoeneß-Attacke auf FIFA & UEFA

von Redaktion

Gegen Aufblähung des Fußball-Kalenders

Mann der klaren Worte: Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß bei einem Sponsorentermin in Rottach-Egern. © IMAGO

Rottach-Egern – Die großen Fußball-Verbände bekommen offenbar den Hals nicht voll. In dieser Saison wird zum Beispiel das Teilnehmerfeld der Champions League um vier Teams auf 36 Mannschaften aufgestockt. Es finden damit mehr Partien statt, die Einnahmen für die UEFA steigen. Außerdem wird die neue Club-WM der FIFA im Sommer 2025 erstmals mit sogar 32 Teams und insgesamt 63 Spielen in den USA ausgetragen.

Fakt ist zwar: Die teilnehmenden Vereine können dadurch ebenfalls mehr Geld verdienen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Belastung für die Topstars steigt weiter. Und um am Ende einer ohnehin schon kräftezehrenden Saison bei der Club-WM ganz vorne mitzuspielen, müssten die Teams auch in größere Kader investieren.

Bayern-Patron Uli Hoeneß hat sich gegen die Aufblähung des Fußball-Kalenders ausgesprochen: Zum Schutz der Spieler und zum Wohle der Fans. „Es kann nicht so weitergehen, diese Anhäufung von Wettbewerben muss gestoppt werden. Vernünftige in diesem Geschäft, und zwar bei vielen großen Vereinen, denken ähnlich. Irgendwann ist genug“, sagte der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters bei einem Sponsorentermin in Rottach-Egern und bezog sich unter anderem auf ein Essen mit Vertretern von Champions-League-Gewinner Real Madrid. „Die haben die selben Sorgen wie wir.“

Anfang Juni hatte sich Real-Coach Carlo Ancelotti vermeintlich kritisch zur Club-WM geäußert, ruderte kurz danach allerdings auf der Internet-Plattform X (früher Twitter) zurück, weil er sich missverstanden gefühlt habe. Die Königlichen gaben anschließend bekannt, dass ein Boykott des Bewerbs „kein Thema“ sei.

Hoeneß nimmt wie üblich kein Blatt vor den Mund: „Was da einige Funktionäre bei UEFA oder FIFA vorhaben, ist Wahnsinn. Das führt nicht dazu, dass der Sport besser wird, sondern schlechter, dass die Spieler noch mehr verletzt sind, weniger leistungsfähig sind, und am Ende wird auch das Interesse nachlassen. Wenn du jeden dritten Tag Highlights hast, interessiert es dich nicht mehr. Wir werden alles tun, um diese Explosion an Wettbewerben einzudämmen und nicht weiter zu pushen.“

Ein knackiges Programm haben die Bayern auch aktuell. Am Mittwoch kamen die Stars von der Korea-Reise zurück. Am Freitag ging es nach einem Training in der Allianz Arena zur Partie gegen Tottenham (Samstag, 18.30 Uhr) nach London. Am Dienstag (18 Uhr) steht in Unterhaching ein Test gegen den österreichischen Erstligisten WSG Tirol an. Am Freitag (20.45 Uhr) wartet Ulm im DFB-Pokal.
P. KESSLER, M. BONKE

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