Mumbrú tritt in große Fußstapfen

von Redaktion

Spanier ist neuer Basketball-Bundestrainer und hat gleiche eine große Herausforderung

Basketball-Verbandspräsident Ingo Weiss (li.) und Alex Mumbru, sein neuer Nationaltrainer. © Gollnow/dpa

Berlin – Der Deutsche Basketball Bund (DBB) hat mit dem Spanier Álex Mumbrú den Nachfolger für Gordon Herbert gefunden. Als Spieler war der 45-Jährige Teil der goldenen spanischen Generation, gewann an der Seite von Spaniens Basketball-Legende Pau Gasol WM- und EM-Gold und holte 2008 Olympia-Silber. „Es ist eine Ehre für mich, hier zu sein“, sagte Mumbrú am Donnerstag bei seiner Vorstellung in Berlin: „Ich bin bereit, die wundervolle Arbeit, die die Nationalmannschaft in der Vergangenheit geleistet hat, weiterzuführen. Ich bin bereit für diese Herausforderung.“

Sein Vertrag läuft zunächst bis Ende 2026 und enthält jeweils eine Option bis zur WM 2027 und Olympia 2028. Er soll also mittelfristig die deutsche Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele 2028 vorbereiten – und das obwohl er als Trainer international bisher kaum in Erscheinung trat. „Wir haben einen Bundestrainer gesucht, der hungrig, kompetent und hochmotiviert ist und der ausstrahlt, dass er richtig Lust hat, mit der Mannschaft zu arbeiten. Davon hat uns Álex Mumbrú ganz schnell überzeugt“, sagte DBB-Präsident Ingo Weiß.

Mumbrú tritt in große Fußstapfen: Denn in den drei Jahren unter dem Kanadier Herbert (65) erlebten Dennis Schröder & Co. mit dem WM-Titel im vergangenen Jahr, EM-Bronze 2022 und Platz vier bei Olympia einen beinahe schon unglaublichen Höhenflug. „Für mich ist es sehr wichtig, mit der gleichen Teamchemie aufzutreten wie unter Gordon Herbert“, sagte Mumbrú. Auch seien Kapitän Schröder oder die Brüder Franz und Moritz Wagner „einige der besten Spieler der Welt“. Zunächst liegt der Fokus des neuen Trainers allerdings auf der EM-Qualifikation im November, bei der er neben den NBA-Profis wohl auch auf die meisten EuroLeague-Spieler verzichten muss.

Trainererfahrung bei spanischen Clubs

Als Profi war Mumbrú ausschließlich in seiner Heimat aktiv, wurde mit Real Madrid spanischer Meister. Nach seinem Karriereende 2018 trainierte Mumbrú zunächst Bilbao Basket, ehe er 2022 zum Euroleague-Club FC Valencia wechselte. Dort war seine Amtszeit nach dem deutlichen Verpassen der Playoffs für die europäische Königsklasse im April vorbei. Auch dadurch kam Mumbrú für den DBB infrage.

Eine große Herausforderung wird die Kaderzusammenstellung sein. Zumindest ein sanfter Umbruch ist wohl unvermeidlich, auch wenn nach Mumbrús Aussage in Sachen Rücktritt noch kein Spieler mit ihm gesprochen habe. Gleich mehrere Weltmeister wie Daniel Theis (32), Niels Giffey (33) oder Johannes Voigtmann (31) könnten ihre DBB-Karriere nach EM-Bronze, WM-Gold und Platz vier bei Olympia nun beenden. Doch über die Zukunft machten sich Weiss und Mumbrú wenig Sorgen. Der neue Bundestrainer kann auf genügend Spieler mit großem Potenzial setzen. Denn die U18 um Point Guard Christian Anderson und dem Münchner Flügelspieler Ivan Kharchenkov holte während der Sommerspiele den EM-Titel. Perspektivisch hat Mumbrú also gute Voraussetzungen, die Arbeit von Herbert fortzusetzen und das DBB-Team weiter in der Weltspitze zu etablieren.
SID

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