Meister gegen Pokalsieger, doch Bayer Leverkusen kann den Supercup nicht mit sich selbst ausspielen. © dpa/Marius Becker
Leverkusen – Ist es nun der erste echte Titel der Saison? Vielleicht zumindest ein Titelchen? Oder doch nur ein nerviger „Kirmespokal“? Es sind derlei Fragen, die in der wiederkehrenden Debatte über Sinn oder Unsinn des Supercups wieder einmal heiß diskutiert werden. Große Teile der Fans zweifeln an der Wertigkeit, die Verantwortlichen aber heben pflichtbewusst die Bedeutung des Duells zwischen Double-Gewinner Bayer Leverkusen und Vizemeister VfB Stuttgart hervor.
Es sei „kein Testspiel, es ist ein offizielles Pflichtspiel. Darüber hinaus werden ein offizieller Pokal und ein offizieller Titel vergeben“, betonte etwa Trainer Sebastian Hoeneß vor der Partie seines VfB in Leverkusen am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1). Es sei zwar „zugleich das letzte Spiel vor dem Bundesligastart, der natürlich eine höhere Wertigkeit hat. Wir spielen aber dennoch einen Titel aus und nehmen das sehr ernst.“
Klar ist: Der Supercup könnte durchaus erste Hinweise liefern, ob die Überflieger von Bayer-Coach Xabi Alonso ihren Wahnsinnslauf fortsetzen können. Oder ob der VfB namhafte Abgänge wie Serhou Guirassy, Waldemar Anton oder Hiroki Ito verkraftet hat.
Die organisierten Fans interessiert die Partie aber herzlich wenig. Die Ultras boykottieren den Supercup. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) nutzt ihn als Spielwiese für technische Innovationen. Erstmals wird das sogenannte „Ball-EKG“ in einem nationalen Wettbewerb eingesetzt. Dazu kommen Kameras an den Teambussen und im Flur zu den Kabinen sowie Interviews bei der Ankunft. Soll ab 2025/26 in der Liga Standard werden.
SID