München – Türkgücü München beging am vergangenen Regionalliga-Spieltag feierlich seine Rückkehr ins Dantestadion (siehe auch nächste Seite) – dennoch stellt sich nun die Stadionfrage neu. Aus Sicht der Perlacher, die vor der Saison ihren Platz im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße dem Frauen-Regionalligisten FFC Wacker hatten überlassen müssen, ist es eine erfreuliche Entwicklung. Wie Türkgücü-Präsident Taskin Akkay bei der Rückkehr ins „Dante“ mitteilte, könnte es sein, dass sein Verein nun doch wieder für eine Handvoll Spiele ins Giesinger Kultstadion zurückkehren darf. „Dann wäre Frieden in der Stadt – und alle wären zufrieden“, sagte Akkay.
Wacker könnte Kapazitäten abgeben
Hintergrund für die überraschende Wende in der Stadionfrage: Wacker habe sich dazu entschieden, doch nicht wie zunächst beabsichtigt die volle Kapazität bei Heimspielen im Stadion auf Giesings Höhen nutzen zu wollen und die Verantwortlichen baten Akkay an, Spiele an Türkgücü zurückzugeben. Zusammen mit dem Münchner Sportamt und dem Bayerischen Fußball-Verband soll nun geprüft werden, ob man die vier in Heimstetten geplanten Türkgücü-Heimspiele nun doch im Grünwalder austragen könne. Im meist bespielten Stadion Deutschlands dürfen pro Jahr maximal 50 Partien ausgetragen werden. Diese Belegung füllen der TSV 1860, FC Bayern II und Wacker aus, weswegen Türkgücü seine Heimat der letzten Jahre zu Beginn dieser Saison verlassen müssen. Ob für Türkgücü die Rolle rückwärts ins Grünwalder problemlos möglich ist, dürfte sich bis zum nächsten in Heimstetten geplanten Spiel am 14. September gegen Greuther Fürth II entscheiden.
Homebase bleibt das Dantestadion
Hinsichtlich der zehn Spiele im Dantestadion verändere sich unabhängig von der Entscheidung nichts. Sehr zur Freude von Trainer Alper Kayabunar ist das neue Türkgücü-Kapitel an alter Wirkungsstätte angelaufen – so bleibt maninnerhalb der Münchner Stadtgrenzen. „Das Dante ist etwas ganz Besonderes, man fühlt sich heimischer als in Heimstetten. Wir sind froh, hier zu sein,“ so der 38-Jährige. Neben besseren sportlichen Ergebnissen wie beim Comeback gegen Schlusslicht Hankofen-Hailing (2:2) wünschte sich Kayabunar vor dem nächsten Dante-Heimspiel am 31. August gegen Bamberg lediglich eine Möglichkeit für ein Abschlusstraining vor Heimspielen im Stadion – zur besseren Gewöhnung an die neue Heimat. Akkay zufolge dürfte dieser Wunsch des Trainers wegen städtischen Vorgaben allerdings nur schwer zu erfüllen sein.
ROBERT M. FRANK