IM BLICKPUNKT

Kahn: Club-Besitzer vorstellbar

von Redaktion

Oliver Kahn zweifelt daran, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2026 um den Titel mitspielen kann. „Da bin ich skeptisch“, antwortete der frühere Nationaltorwart dem kicker auf die Frage, ob es in den USA, Kanada und Mexiko zum Titel reichen wird. Nach dem Viertelfinal-K.o. bei der Heim-EM hatte Bundestrainer Julian Nagelmann trotzig verkündet, nun eben in zwei Jahren Weltmeister werden zu wollen. „Florian Wirtz und Jamal Musiala werden dann zwar einige Schritte weiter sein. Aber wenn nach Toni Kroos auch Ilkay Gündogan nicht mehr dabei sein wird und Kimmich weiter rechts spielen sollte, entstehen im Mittelfeld schon einige Fragezeichen“, führte Kahn (55) aus. „Zudem gibt es auf den defensiven Außenbahnen Steigerungspotenzial.“

Nach Ansicht des Vize-Weltmeisters von 2002 ist etwa Spanien den D eutschen voraus, weil es im Land des Europameisters seit Jahren klare und einheitliche Vorgaben gibt. „Bei uns gibt es dieses Selbstverständnis der eigenen Fußballidee nicht. Vieles ist von individuellen Momenten und den Vorstellungen des aktuellen Trainers abhängig“, sagt Kahn. Eine Kontinuität, die bei Spanien etwa Trainer Luis de la Fuente verkörpert, werde in Deutschland nicht konsequent praktiziert.

Kahn war in seiner Generation einer der besten Torhüter der Welt, von Januar 2020 bis Ende Mai 2023 war er im Vorstand des FC Bayern, knapp zwei Jahre davon als Vorsitzender. Nach seinem Karriereende als Fußballer war Kahn auch bei diversen Unternehmen involviert. Auf die kicker-Frage, ob er – ähnlich wie David Beckham bei Inter Miami – Club-Besitzer werden wolle, antwortete er: „In den Fußball zu investieren ist etwas anderes, als in einen Schraubenhersteller. Im Fußball geht es um Kultur, Identität und Gemeinschaft. Wenn alles zusammenpasst, kann ich mir das sehr gut vorstellen.“

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