Löwen-Blitz Muteba: Stürmt er nach hinten?

von Redaktion

Darum testet Giannikis den pfeilschnellen Afrika-Champion als Rechtsverteidiger

Liebt polyvalente Spieler: 1860-Trainer Argirios Giannikis mit dem variabel einsetzbaren Eliot Muteba. © Sampics / Christina Pahnke

München – Wie Argirios Giannikis nach dem Totopokalauftritt beim FC Thalhofen (10:0) andeutete, denken die Löwen nun doch über weitere Transfers nach. Zuletzt galt das Thema als erledigt, doch vor dem Saisonstart stand ein zweiter Top-Sechser auf dem Wunschzettel des 1860-Trainers, auch über einen zusätzlichen Stürmer wurde nachgedacht. Dass das Thema nun wieder aktuell wird, hängt damit zusammen, dass die Giesinger Fehlstarter einen Mangel an Speed im Team ausgemacht haben. Der Profi, der testweise im Totopokal rechts hinten zum Einsatz kam, passt daher perfekt ins Suchraster: pfeilschnell, dribbelstark und jung. Praktischerweise steht der Proband bereits unter Vertrag, denn es ist Außenbahnblitz Eliot Muteba, der sich erstmals auf der ungewohnten Position des Rechtsverteidigers versuchen durfte.

Muteba (21), seit Juli stolzer Nationalspieler von Angola, ist auf dem Papier ein reiner Offensivspezialist. Bei Transfermarkt.de werden seine Stärken mit einem dicken Punkt links vorne markiert – und mit etwas kleineren Punkten rechts vorne und auf der Mittelstürmerposition. Dass in Muteba auch ein Talent als Verteidiger schlummert, dürfte selbst dem gebürtigen Niederbayer neu gewesen sein. Giannikis fand es trotzdem spannend, den schnellsten Spieler des Kaders rechts hinten auszuprobieren, wo bis zur 67. Minute Lukas Reich (17) seine Gegenspieler müde gewirbelt hatte. „Tim Danhof hat eine hartnäckige Prellung am Fersenbein, er kommt derzeit nicht mal in einen Schuh rein“, sagte Giannikis auf Nachfrage unserer Zeitung: „Deswegen schauen wir, was der Kader noch für Optionen hergibt. In einem Spiel, wo wir dauernd am Drücker waren und viel am Ball, hat Eliot das sehr ordentlich gemacht.“

Ob Muteba dauerhaft zum Reich-Backup taugt, wird sich zeigen. Grundsätzlich ist es so, dass sowohl Giannikis als auch Sportchef Christian Werner auf variabel einsetzbare („polyvalente“) Spieler stehen. Sollte Muteba rechts hinten durchstarten, würde sich der Trainer kaum wehren – und der Ex-Nürnberger, der bei 1860 bisher wenig Spielzeit erhielt, wohl auch nicht.
ULI KELLNER

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