Giannikis sperrt die Löwen weg

von Redaktion

Viertägiges Geheimtraining bei 1860 vor Köln-Spiel – Philipp mischt wieder mit – Sechser im Anflug?

Schottet sein Team vor dem Köln-Spiel von der Außenwelt ab: 1860-Coach Argirios Giannikis (2.v.l.). © Wagner/IMAGO

München – In der Ruhe liegt die Kraft. Ruhe vor Trainings-Zuschauern, Ruhe vor Journalisten, Ruhe vor neugierigen Blicken des nächsten Gegners. Bereits am heutigen Mittwoch verschließt Löwen-Coach Argirios Giannikis die Türen an der Grünwalder Straße 114, also bereits vier (!) Tage vor dem richtungsweisenden Heimspiel des TSV 1860 gegen Viktoria Köln am Sonntagmittag (13.30 Uhr).

Auch wenn es die Verantwortlichen der Sechzger kaum zugeben dürften: Es lastet früh in der Saison Druck auf der neu formierten Mannschaft, nach den Pleiten zum Auftakt gegen Saarbrücken (0:1) und Stuttgart II (1:3). Und mit Köln kommt ein Gegner ins Grünwalder Stadion, der ganz sicher nicht als Laufkundschaft einzustufen ist. Olaf Janßen ist der dienstälteste Trainer der 3. Liga. Der erfahrene Coach hat es geschafft, trotz zahlreicher Abgänge eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Beispiel gefällig? Am 2. Spieltag gelang dem Team rund um die Ex-Löwen Albion Vrenezi und Serhat-Semih Güler ein beachtlicher 2:1-Auswärtssieg in Mannheim.

Wohl auch, weil der Löwe sich die restliche Woche verbarrikadiert, besuchten am Dienstagvormittag – am Nachmittag gab es eine zweite Einheit – überdurchschnittlich viele Fans das Trainingsgelände in Giesing, um sich ein Bild vom aktuell Vorletzten der 3. Liga zu machen. Sie bekamen Spielformen mit Torabschlüssen und zahlreichen Pressingsituationen zu sehen, bei denen einer wieder mitmischen konnte, der zuletzt mit muskulären Problemen fehlte: David Philipp. Der 24-jährige Mittelfeldspieler machte einen guten, quirligen Eindruck und könnte eine Option für das Duell mit seinem Ex-Club sein. Weiter verzichten muss Giannikis auf Rechtsverteidiger Tim Danhof und Morris Schröter. Der Mittelfeldspieler konnte an seinem 29. Geburtstag nur im Kraftraum arbeiten und beobachtete einen Teil der Einheit vom Spielfeldrand.

Auch Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner kam im Laufe des Trainings auf den Platz gelaufen und begutachtete das Treiben auf dem Rasen. Glaubt man den Informationen der „BILD“, tüftelt der 43-Jährige derzeit am letzten Puzzlestück für seinen Kader. Michael Martin soll dem bislang weitestgehend blutleeren Löwenspiel frischen Schwung verleihen. Der 24-jährige defensive Mittelfeldspieler steht beim schwedischen Erstligisten IK Sirius noch bis 2028 unter Vertrag, hat dort allerdings aktuell kaum Möglichkeiten auf Spielzeit. Seine derzeitige Leihe zum tschechischen Club Budejovice soll in Kürze enden. Deshalb sollen die Löwen an einer Leihe des zweikampfstarken Mittelfeldmanns, der in seiner Jugend für Bochum und Heidenheim spielte, interessiert sein. Aber auch ohne Ablöse könnte der Deal an der finanziellen Situation der Giesinger scheitern. Nach Informationen unserer Zeitung ist das Budget ausgeschöpft. Es bedürfte weiterer finanzieller Mittel, die erst einmal vom Aufsichtsrat genehmigt werden müssen.
MARCO BLANCO UCLES

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