Goretzka: Demütigung oder doch eine neue Perspektive?

von Redaktion

Erst nicht aufgestellt, nun Innenverteidigung statt Mittelfeld

München – Vincent Kompany will sich nicht öffentlich über Spieler äußern, die deutlichsten Antworten gibt deshalb sein Aufstellungsbogen – auf dem sich Leon Goretzka beim 4:0 gegen Zürich in ungewohnter Rolle fand. Der Münchner Verkaufskandidat wurde im Testspiel in der Innenverteidigung aufgeboten.

Im Pokal in Ulm (4:0) hatte Goretzka komplett gefehlt. „Wir machen das in unserer Familie, aber außerhalb brauchen wir nichts dazu zu sagen“, erklärte Kompany. Im sportlich irrelevanten Test gegen Zürich durfte Goretzka nun wieder ran, allerdings auf einer für ihn ungewohnten Position.

Dafür gibt es mehrere Lesarten. Eine lautet: Im bisher einzigen Pflichtspiel ließ der Coach ihn zu Hause, ein deutlicheres Signal für einen erwünschten Abgang kann man kaum senden. Weil sich Goretzka aber weiterhin seinen Platz auf der Doppelsechs zurückerkämpfen möchte, signalisiert Kompany ihm mit der ungewohnten Positionierung, dass er dort keine Chance haben wird. Dazu passt, dass er den 29-Jährigen bereits gegen Tottenham in Korea (2:1) auf der Zehn einwechselte, wo sonst Jamal Musiala gesetzt ist.

Durch den Außenbandriss von Josip Stanisic gibt es aber eine weitere Interpretation. Neben Hiroki Ito (Mittelfußbruch) fehlt der zweite Innenverteidiger. Goretzkas Flexibilität könnte zum Trumpf werden – Zürich war ein Test als Abwehrspieler. Max Eberl bemühte sich, diese Version zu unterstreichen: „Bei Bayern München gibt es keine Trainingsgruppe zwei. Leon ist ein großartiger Spieler. Wenn er bleibt, wird er ein vollständiges Mitglied unseres Kaders sein.“
VT, PK

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