Blumen für den Schnellsten: Jonathan Milan gewann den Tour-Auftakt in Schweinfurt. © Hildenbrand/dpa
Schweinfurt – Radprofi Simon Geschke hat vor dem Start der Deutschland Tour die strukturellen Rahmenbedingungen für die Organisation von Radrennen in Deutschland kritisiert. „Die Deutschland Tour ist etwas, was es ohne einen ausländischen Organisator gar nicht geben würde“, sagte er.
Die Deutschland Tour war 2018 vom französischen Tour-de-France-Veranstalter ASO nach einem Jahrzehnt Pause wiederbelebt worden. Die Neuauflage startete am Mittwoch mit einem 2,9 km langen Prolog in Schweinfurt. Das Rennen endet am kommenden Sonntag nach insgesamt 747,6 km in Saarbrücken.
„Ohne die ASO würde es das Rennen, so wie es jetzt ist, nicht geben. Das lässt das Ganze natürlich ein bisschen auf wackeligen Beinen stehen“, sagte Geschke. Die ASO sei weiterhin motiviert, „aber das Problem daran ist, dass wenn die irgendwann keine Lust mehr auf die Deutschland Tour haben, dann wird das sofort von der Bildfläche verschwinden. Es gibt in Deutschland keinen, der das weiter am Leben halten könnte.“
Mit Blick auf Geld und das Know-how sei es in Deutschland nach wie vor ganz schwer, außerhalb des Fußballs Leute zu begeistern, „auch wenn die Zuschauer an der Strecke und die Einschaltquoten nicht schlecht sind. Aber für mein Gefühl hat sich das Rennen nicht wirklich weiterentwickelt in den letzten Jahren.“
Man brauche für die Organisation in Deutschland viel Rückenwind. „Das ist super anstrengend, erst mal Geldgeber zu finden, dann die Straßen zu sperren. Das ist in Deutschland doch schwieriger als in anderen Ländern“, sagte Geschke.
Geschkes fährt bei seiner letzten Deutschland Tour für eine deutsche Auswahl.
SID