Komplizierter Start für Kompany

von Redaktion

Nach Stanisic-Aus muss der Bayern-Trainer das Puzzle in der Abwehr lösen

Stanisic wurde mittlerweile erfolgreich operiert. © Insta

Bayern-Trainer Kompany weist den verletzungsanfälligen Rechtsverteidiger Boey an. © Simo/Imago

München – Der Bundesligaauftakt des FC Bayern beim VfL Wolfsburg am Sonntag (15.30 Uhr, DAZN) rückt mit großen Schritten näher. Doch wegen der Verletzung des mittlerweile erfolgreich operierten Josip Stanisic (Außenbandriss) wird es ein komplizierter Start für Cheftrainer Vincent Kompany in den Kampf um die deutsche Meisterschaft. Der Belgier muss früh in der neuen Spielzeit ein kompliziertes Abwehr-Puzzle lösen.

Nicht umsonst bezeichnete Sportvorstand Max Eberl den Ausfall von Abwehr-Allzweckwaffe Stanisic als „Hiobsbotschaft“. Der kroatische Verteidiger war als Rechtsverteidiger unter Kompany gesetzt. Auch, weil sich dank seinen Fähigkeiten aus der Vierer- eine Dreierkette formieren ließ, wenn die Münchner in Ballbesitz waren. Stanisic rückte dann einfach nach innen, während sein Gegenüber Raphael Guerreiro mehr ins zentrale Mittelfeld zog.

Hält Boey der Belastung stand?

Aber was sind die Stanisic-Alternativen? In erster Linie Sacha Boey. Allerdings präsentierte sich Winter-Neuzugang und bisher äußerst verletzungsanfällig beim deutschen Rekordmeister – in erster Linie im muskulären Bereich. Gegen Zürich feierte der Rechtsverteidiger nach seinem überstandenen Muskel-Bündelriss erst wieder ein 30-minütiges Comeback. Fraglich, ob das für den Bundesliga-Start in Wolfsburg reicht. Das Trainerteam weiß: Ist die Belastung für Boey zu früh zu groß, droht eine Folgeverletzung.

Kimmich im Mittelfeld

Dann hätten die Münchner ein massives Problem. Denn: Joshua Kimmich – der in der Rückrunde der Vor-Saison meistens als Rechtsverteidiger auflief – ist unter Kompany im Mittelfeldzentrum gesetzt. Das wundert vor allem Sky-Experte Didi Hamann, wie er in der „Sport Bild“ erklärt: „Sollte er wirklich dort wieder spielen, würde sich das mir nicht erschließen. Dort ist Joao Palhinha, der sicher spielt, und Aleksandar Pavlovic, der Kimmich gerade verdrängt hat. Dazu hat Konrad Laimer eine sehr gute EM gespielt.“ Daher sehe Hamann „Kimmich nicht auf der Sechs und auch nicht auf der Achter-Position. Dafür hat er nicht das Tempo oder mal einen Trick im Repertoire, um offensiv Einfluss zu nehmen. Als Rechtsverteidiger war er dagegen super“. Kompany ist jedoch anderer Meinung. Möglich, dass Laimer im Notfall wieder als Rechtsverteidiger ran muss. Diese Rolle führte er in München bereits mehrfach aus.

Immerhin ist die Stamm-Innenverteidigung um Minaje Kim und Dayot Upamecano im Vollbesitz ihrer Kräfte. Allerdings ist auch die Abwehrzentrale durch die Verletzung Hiroki Ito (Mittelfußbruch) nicht doppel besetzt. Mit Eric Dier steht lediglich ein gelernter Innenverteidiger im Ernstfall zur Verfügung. Gegen Zurück half der eigentlich ausgebootete Leon Goretzka auf dieser Position aus.
M. BONKE, P. KESSLER

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