Sommerparty oder Löwen-Frust?

von Redaktion

Löwen forcieren Trendwende gegen Köln

München – Trendwende oder Absturz in die (Voll)-Krise? Auch wenn am Sonntag auf Giesings Höhen erst der dritte Spieltag der 3. Liga absolviert wird: Das Heimspiel von 1860 gegen Viktoria Köln ist richtungsweisend – zweifelsohne.

Der Gegner aus Köln – zuletzt 2:1-Auswärtscoup in Mannheim – möchte dafür sorgen, dass die Wolken über Giesing nochmals dunkler werden in der nächsten Woche. „Wir wissen, dass sie nach Standards und Umschaltmomenten sehr gefährlich sind. Wir beachten das und wollen dennoch unser Spiel auf den Platz bringen“, betont Argirios Giannikis.

Der Löwen-Coach glaubt nach wie vor fest daran, dass die Fans der Weiß-Blauen in dieser Spielzeit viel Grund zur Freude haben werden – und erinnert auf der Pressekonferenz am Freitagmittag an die Vorsaison: „Eine Saison ist nach zwei Spielen nicht entschieden. Letztes Jahr wurden die ersten beiden Spiele gewonnen und es folgte eine unbefriedigende Saison. Das kann genauso gut andersherum laufen.“

Eines der Hauptprobleme der Löwen bislang: Die Offensive der Sechzger agierte harmlos, die wenigen herausgespielten Chancen wurden fast immer kläglich vergeben. Einzige Ausnahme: Der Ehrentreffer von Fabian Schubert gegen Stuttgart II (1:3). Ist der Österreicher, der in der Liga noch auf seinen ersten Startelfeinsatz wartet, die Lösung für das Beenden der Sturmflaute? „Er hat nach seinem Wechsel zu uns Zeit gebraucht, sich einzufinden. Er kommt immer näher ran, wirkt lauffreudiger, frischer. Wir hoffen, dass wir das am Sonntag auf dem Platz dann auch sehen.“ Giannikis wird jedoch auch nicht müde, Schuberts Sturmkollegen Patrick Hobsch, Raphael Ott und Maximilian Wolfram starkzureden. Es wird spannend zu sehen sein, welches Angriff-Duo im Duell mit den selbstbewussten Kölnern starten darf.

Definitiv nicht mit von der Partie sind gegen Köln Tim Danhof (Knochenödem) sowie Morris Schröter (muskuläre Probleme), das Duo fällt aus. Mittelfeldmann David Philipp kann hingegen gegen seinen Ex-Verein auflaufen. Besondere Motivation? „Wir sehen uns nicht bei jedem Spieler die Vita an und schauen, wo er mal gespielt hat. Natürlich ist er extra motiviert, aber wir entscheiden letztendlich, wer am besten zum Gegner passt.“ Um den Druck bei 1860 nicht weiter wachsen zu lassen, sind nun die erfahrenen Löwen um Kapitän Jesper Verlaat gefordert, erklärt Giannikis: „Druck im Profifußball ist normal. Die gestandenen Spieler müssen die Mannschaft tragen.“

Und dafür sorgen, dass am Sonntag der „Funke auf die Fans überspringt“. Ferienzeit und Unzufriedenheit im Löwenlager sorgten übrigens dafür, dass es am Freitagmittag noch knapp 500 Resttickets für das Grünwalder Stadion zu kaufen gab. Liegt auch am überschaubaren Zuschauerinteresse aus Köln. Verkaufte Gästetickets Mitte der Woche: 53. Bleibt aus weiß-blauer Sicht nur zu hoffen, dass die Domstädter auch auf dem Platz an Sechzig nicht herankommen.
MARCO BLANCO UCLES

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