IM BLICKPUNKT

Trauer um Ex-Bayer Hanne Weiner

von Redaktion

Profi in Berlin, München, kurz auch in Chicago: Hans „Hanne“ Weiner war ein Charakterkopf des Fußballs. © dpa/Roland Witschel

Nationalspieler war Hanne Weiner nie – und trotzdem brachte er es im deutschen Fußball zur Reputation. Das lag daran, dass er einer der besten Spieler von Hertha BSC in den 70er-Jahren war. Und auch an seinen Jahren beim FC Bayern München. Von 1979 bis 82 war er Stammspieler auf der rechten Abwehrseite, ein Offensivverteidiger, markant wegen seines raumgreifenden Schritts und der nach hinten gekämmten, etwas schleckigen Haare. Eine Marke blieb er auch nach seiner Karriere: In Berlin führte er erst ein Hotel, den „Tegeler Hof“, später dann eine Kneipe. Sie wurde legendär: „Hanne am Zoo.“ Nun ist Weiner 73-jährig verstorben. Seit einiger Zeit litt er schon an Parkinson.

Obwohl er auch in der Münchner Zeit sein Ur-Berliner Wesen wahrte, war er bei den Bayern beliebt. Vor allem mit Uli Hoeneß, zu dessen ersten Manager-Verpflichtungen er gehört hatte, verband ihn eine Freundschaft. „Wenn die Bayern in Berlin spielen, kommt Uli immer zu mir“, sagte Weiner. Seine Kneipe lag in eher zweifelhafter Gegend, direkt am Bahnhof Zoo, lange berüchtigt wegen seiner Drogenszene. Bei Hanne im Laden war die Droge der Fußball; der Chef war eigentlich auch immer da – und gesprächsbereit. Bis ihm Ende 2010 Knall auf Fall der Mietvertrag gekündigt wurde. Erst zog ein Asia-Imbiss ein, ehe das Gebäude abgerissen wurde. Heute steht dort eine „Primark“-Filiale.
GÜK

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