Sportvorstand Eberl (li.) gibt bei Transfers den Ton an. Das weiß Trainer Kompany. © Imago
Innenverteidiger de Ligt spielt nun für United. © Imago
Derzeit sorgt die Berichterstattung des englischen Portals The Athletic für Unmut beim FC Bayern. Dort wird behauptet, dass sich Trainer Vincent Kompany in einem Vier-Augen-Gespräch ganz klar für einen Verbleib von Innenverteidiger Matthijs de Ligt ausgesprochen hatte. Mittlerweile ist der Niederländer aber für 45 Millionen Euro zu Manchester United gewechselt. Gegen den Willen des neuen Bayern-Coaches?
Laut dem Artikel habe Kompany dem Abwehrspieler gesagt, er sei sein „Nummer-eins-Verteidiger“ und er selbst nicht für die Transfer-Entscheidung verantwortlich. Es sei daher der Eindruck entstanden, dass diese Entscheidung auf Vorstandsebene getroffen wurde. Der deutsche Rekordmeister dementiert dies jedoch.
Damit stellt sich allerdings die Frage: Wie viel Macht hat der neue Münchner Chefcoach wirklich?
Traditionell haben Bayern-Trainer die Hoheit über Aufstellung und Taktik. Hier mischen sich Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund nicht ein. Bei der Transfer- und Kaderplanung gibt das Duo den Ton an. Dessen ist sich Kompany durchaus bewusst. Einerseits hat es Tradition, dass an der Säbener Straße die Kaderplanung auf Mangement-Ebene vorangetrieben wird – da es auch wirtschaftliche Aspekte zu beachten gilt. Andererseits ist Kompany noch ein junger Trainer mit wenig (Titel)Erfahrung. Sollte sich das nach seiner Premierensaison ändern und abzeichnen, dass er eine langfristige Lösung sein könnte, wird er auch bei Transfers mehr mitreden dürfen. Am erfolgreichsten waren Bayern-Trainer immer, wenn sie personelle Forderungen nicht laut stellten.
BOK, VT