Der glückliche Trainer gibt frei

von Redaktion

Nicht top, aber okay: Siegreiches Debüt von Nuri Sahin beim BVB

Erleichterung nach der Pause: Nuri Sahin erlebte einen letztlich soliden 2:0-Sieg seiner Mannschaft. © AFP/INA FASSBENDER

Dortmund – Nuri Sahin zeigte sich zum Geburtstag seiner Tochter sehr großzügig. Erst schnappte sich der neue Trainer von Borussia Dortmund das Trikot seines ehemaligen Mitspielers Mario Götze für den eigenen Nachwuchs, bevor er auch seiner Mannschaft um Matchwinner Jamie Gittens ein besonderes Geschenk machte. „Ich habe den Jungs wohlverdient zwei Tage freigegeben“, sagte Sahin, dem die Erleichterung nach dem geglückten Debüt an der Seitenlinie merklich anzusehen war. Durch den 2:0 (0:0)-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt startete der BVB auch im zehnten Jahr in Serie mit einem Sieg in eine Bundesliga-Saison. „Ich bin sehr, sehr glücklich“, gestand Sahin: „Drei Punkte zum Start waren wichtig.“

Dass sich die Borussia dabei gegen eine gut eingestellte Eintracht sehr lange schwer tat – an diesem Abend geschenkt. Und für Sahin auch überhaupt nicht überraschend. „Neue Saison, neue Spieler, neuer Trainer. Die Atmosphäre war toll, dem willst du natürlich gerecht werden“, erklärte der 35-Jährige, dessen Mannschaft erst im zweiten Durchgang den Gegner dominierte.

Auch, weil Sahin mit seinen Einwechslungen goldrichtig lag. „Die Bank hat heute das Spiel entschieden“, stellte Sportdirektor Sebastian Kehl zufrieden fest. Von dort kam auch der junge Engländer Gittens, der den BVB mit einem tollen Schlenzer auf die Siegerstraße brachte (72.). In der Nachspielzeit sorgte er dann –cool wie ein Routinier – für den Endstand (90.+3). „Ich will so weitermachen, Tore schießen und vorbereiten. Das ist mein Job“, sagte der überglückliche 20-Jährige, der sich an seine prominente Rolle bei der schwarz-gelben Party vor der Südtribüne schnell gewöhnen musste. „Ich hatte eine Gänsehaut. Zunächst war ich etwas schüchtern, nach vorne zu gehen“, gestand der Mann des Abends: „Aber es ist ein tolles Gefühl.“

Und so war der Tenor bei den BVB-Verantwortlichen durchweg positiv. „Klar war nicht alles top, was wir heute gespielt haben. Aber das ist auch okay. Diesen Prozess müssen wir mit Siegen beschleunigen“, sagte Sahin. Auch Kehl betonte, dass man „immer um Geduld gebeten“ habe, schließlich sei es „das erste Bundesliga-Spiel“ gewesen. „Es war noch kein überragender Auftritt, aber ein sehr guter“, stimmte Torwart Gregor Kobel zu: „Ich glaube, dass man so in die Saison starten kann. Dass das viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele gibt.“
SID

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