TV-KRITIK

„Mister“ statt „Winzent“ oder „Wäzong“

von Redaktion

Vincent Kompany bei Nachwuchsmann Max Siebald.

Feiert Vincent Kompany bei seiner Bundesliga-Premiere den ersten Sieg? Oder gilt für den neuen Bayern-Trainer in Wolfsburg das klassische Münchner Metzger-Motto „Vincent murr“? Das wollte DAZN ergründen. Wobei der Edelsender mit Personalproblemen in die Saison startete. Laura Wontorra lässt sich noch auf Sylt den Nordseewind um die Nase blasen – was ihre Fans, die Wontorriors, bedauern. Und Kollege Alex Schlüter ist zu Amazon getürmt. Zu einer launigen Übertragung mit Siebi, Sami und Hagi hat’s trotzdem gereicht. Mehr verrät Ihnen der Fernseh-Jörgi.

Der Moderator: Nachwuchskraft Max Siebald durfte durch die „Sonntagsrutsche“ führen und hat das gut gemacht. Er stellte Experte Sami Khedira die richtigen Fragen. Der 31-Jährige ist als spielender Co-Trainer beim FSV Pfaffenhofen in der Landesliga quasi der Thomas Müller der Holledau. Fünf Unentschieden in sechs Saisonspielen sind noch keine ideale Bilanz, aber Siebi ließ sich nichts anmerken. Ganz entschieden ein Mann mit Zukunft.

Der Experte: Akute Herzkasperl-Gefahr besteht bei den Analysen von Sami Khedira nie, er erklärt sehr entspannt und gelassen. Der Weltmeister entschied sich dafür, Kompany weder „Winzent“ noch „Wäzong“ zu nennen, sondern „Mister“. Und irgendwann auch Meister? Wolfsburg-Trainer Hasenhüttl komprimierte er zu „Ralph Hasen“, was Zeit sparte. Treffendes Fazit: „Vincent Kompany wäre schön doof, wenn er nicht viel gelernt hätte von Pep Guardiola.“ Und wenn Khedira nicht „Zuschauer“ sagt, sondern „Zuschauende“ gendert, muss man halt kurz weghören.

Der Kommentator: Marco „Hagi“ Hagemann ohne das Megaphon Steffen Freund, gottlob. Er prophezeite über den FC Bayern 24/25: „Das Imperium will größtmöglich zurückschlagen.“ Und hat den Blick für die wahren Probleme des Lebens nicht verloren: „Heutzutage ist es nicht so einfach, von den Plastikflaschen den Deckel abzureißen.“ Khedira konnte den Bayern-Einbruch zu Beginn der zweiten Halbzeit kaum fassen: „Es ist absurd. Neuer Trainer, gleiche Abläufe. Kim war in Italien so ein Monster.“ Er war als Co-Kommentierender redefreudig, aber das kennt man ja von Kollege Ballack. Bestimmt steht in den DAZN-Verträgen eine Mindestwortanzahl pro Spiel.

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