Paris – Ganz plötzlich spürt Markus Rehm etwas ganz Neues: Druck. In die zarte Unzufriedenheit mit den eigenen Saisonleistungen mischen sich bei dem Prothesenspringer neue Rivalen. Der Sieg sei „kein Selbstläufer mehr mittlerweile“, warnt Rehm: „Ich muss gestehen, dass meine Konkurrenz wirklich stark geworden ist. Da geht es nicht nur um die Weitenjagd, sondern da geht es einfach auch darum, die Medaille zu gewinnen.“ Dafür dürfe er „keine Fehler“ machen.
Zuletzt lag der, seit 14 Jahren unbesiegte, beim Meeting der Diamond League in Lausanne bis zum vierten Versuch auf Rang zwei, auch bei der Generalprobe siegte er „nur“ mit knappem Vorsprung. Diese neue Konkurrenzsituation mit den US-Amerikanern Derek Loccident und Jarryd Wallace mache „was mit einem“, gesteht Rehm: „Ich glaube, da kann auch keiner behaupten, dass ihn das kaltlässt.“
Erst wenn der Sieg mit einem guten Sprung abgesichert sei, wolle er bei seinen womöglich letzten Spielen die Weite „schön aussehen lassen“. Nur zu gerne würde er die vor gut drei Wochen gesprungene Marke von Olympiasieger Miltiadis Tentoglou von 8,48 Metern schlagen.
Die magischen neun Meter konnte bislang niemand übertreffen, ob im olympischen oder paralympischen Bereich. Selbst Rehm scheiterte, der mit 8,72 Metern die Bestmarke im Para-Sport hält. Der 36-Jährige ist aber weiter fest überzeugt, die neun Meter zu knacken.
Doch erst einmal geht es um Gold.
SID