Kuba beendet das Verbot

von Redaktion

Erstmals seit 1961 wieder Profibox-Abend in Havanna

Havanna – Erstmals seit mehr als 60 Jahren sind auf Kuba wieder professionelle Boxkämpfe ausgetragen worden. In der Ciudad Deportiva von Havanna gewann am Dienstag unter anderem der zweifache Olympiasieger Julio César La Cruz den Profi-Weltmeistertitel in der Kategorie 92 Kilogramm des Verbands IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aber nicht mehr anerkannt wird.

Bei der „Nacht der Meister“ besiegten in allen sechs Kämpfen Kubaner ihre Kontrahenten aus Russland, Usbebekistan, Armenien, Kolumbien oder der Dominikanischen Republik. Unter den Siegern war auch Erislandy Álvarez, der sich bei den Sommerspielen in Paris Kubas einzige Goldmedaille im Boxen und eine von zwei insgesamt bei den Wettbewerben in Frankreich erkämpft hatte. Die Preisgelder betrugen laut IBA bis zu 120 000 US-Dollar (rund 108 000 Euro). Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Monatslohn in Kuba liegt bei etwa 12 Euro.

Kuba hatte 1961 das Profiboxen verboten, zwei Jahre nach der von Fidel Castro angeführten Revolution. Seit zwei Jahren erlaubt der karibische Einparteienstaat seinen Bürgern wieder, an professionellen Wettkämpfen teilzunehmen. Ebenfalls seit 2022 dürfen auf Kuba auch Frauen boxen.

Kuba ist traditionell eine erfolgreiche Boxnation bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Zuletzt litten die Ergebnisse darunter, dass sich immer wieder Athleten aus der von der Kommunistischen Partei regierten Insel ins Ausland absetzen.
DPA

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