München – Angesicht der beiden Meisterschaften und des dominanten Auftretens der Frauen des FC Bayern München in der Bundesliga in den letzten beiden Spielzeiten ist es schon ein wenig überraschend, dass die Mannschaft unter Trainer Alexander Straus noch nie ein Auftaktspiel zur neuen Saison gewinnen konnte. Im vergangenen Jahr gab es ein 2:2 beim SC Freiburg, 2022 spielten die Bayern-Frauen 0:0 bei Eintracht Frankfurt.
Am Freitag scheinen die Chancen nun gut zu stehen, diese Negativ-Serie zu beenden. Die Mannschaft von Trainer Alexander Straus eröffnet am Freitag die neue Bundesliga-Saison bei Turbine Potsdam (17 Uhr). Das letzte Duell mit dem sechsmaligen Deutschen Meister am letzten Spieltag der Saison 2022/23 gewannen die Bayern-Frauen mit 11:1 und sicherten sich die Meisterschaft.
„Es war eine andere Situation“, erinnerte sich Straus: „Wir mussten das Spiel gegen Potsdam gewinnen, Potsdam war schon abgestiegen. Jetzt ist es der erste Spieltag der neuen Saison. Sie werden versuchen, es uns möglichst schwer zu machen.“
Auch wenn Turbine den direkten Wiederaufstieg geschafft hat, startet der Traditionsklub mit kleinem Etat und als Außenseiter in die Saison. Die Brandenburgerinnen werden sich aber mit Sicherheit nicht so desolat wie beim letzten Aufeinandertreffen präsentieren.
„Sie kommen mit neuer Energie. Es wird sicher nicht so leicht wie damals“, glaubt auch Stürmerin Jovana Damnjanovic.
Die Bayern-Frauen selbst starten mit einer eingespielten Mannschaft und als Favorit in die neue Saison. Ein wenig Sorgen bereiten die zahlreichen verletzten Spielerinnen. Mit Lena Oberdorf und Katharina Naschenweng fallen zwei Leistungsträgerinnen mit Knieverletzungen noch lange aus, beim Sieg über Wolfsburg im Supercup zog sich Franziska Kett eine Sprunggelenksverletzung zu, die sie zu einer mehrwöchigen Pause zwingen wird.
Den vier Nationalspielerinnen Giulia Gwinn, Sydney Lohmann, Klara Bühl und Lea Schüller stecken die Belastungen des Olympischen Turniers noch in den Knochen. „Ich denke, dass alle in der Startelf stehen könnten, aber wahrscheinlich nicht 90 Minuten spielen können“, sagte Straus mit Blick auf die Bronzemedaillengewinnerinnen. An den Ambitionen für die neue Spielzeit ändert sich dadurch aber nichts.
„Unseres klares Ziel ist es, die Meisterschaft zu verteidigen. Was die anderen machen, können wir nicht beeinflussen. Wir wollen drei Punkte in jedem Spiel holen, um im Mai dann 60 oder mehr Punkte zu haben und Meister zu werden“, sagte Damnjanovic.
Und sollte es gegen Potsdam überraschend tatsächlich wieder nicht zu einem Sieg reichen, wäre das immerhin ein gutes Omen. Schließlich ist die Mannschaft unter Trainer Straus noch immer Meister geworden, wenn sie das Eröffnungsspiel nicht gewonnen hat.
CHRSITIAN STÜWE