Maximaler Druck im Oberbayern-Duell

von Redaktion

1860 in Ingolstadt – Endspiel für Giannikis?

Wille und Leidenschaft vermissten viele 1860-Anhänger bei den Löwen um Thore Jacobsen (r.) zuletzt – gegen den FCI muss sich das ändern. © Sampics

Ingolstadt – Ein Mann der großen Worte ist Argirios Giannikis in den seltensten Fällen. Auch vor dem so wichtigen Oberbayern-Duell seiner Löwen heute (14.03 Uhr) in Ingolstadt beschränkte sich der 1860-Coach in der Pressekonferenz am Freitagmittag auf kurze, deutliche Aussagen. Der 44-Jährige betont: „Es gilt, um die drei Punkte zu kämpfen!“

Kämpfen – gutes Stichwort. Der absolute Wille bei 1860 wurde zuletzt beim bitteren 1:3 gegen Köln – der dritten Niederlage im dritten Ligaspiel – schmerzlich vermisst. „Irgendwann ist das kein Pech mehr, sondern eine Frage des Willens“, erklärte Sechser Thore Jacobsen nach der Partie gegen die Viktoria. Worte, die sein Coach so nicht stehen lassen möchte. Vielmehr erklärt Giannikis: „Wir sind im Spiel gegen Köln 130,1 Kilometer gelaufen – mehr als Viktoria Köln! 130,1 Kilometer läuft ein Team nicht, wenn es keinen Willen hat oder nicht fit ist.“ Klare Ansage an die Kritiker, die zuletzt neben den enttäuschenden Resultaten auch die Einstellung der Sechzger bemängelt hatten.

Wille hin oder her: Auch über 130 Kilometer bringen einer Mannschaft noch keine Punkte, 1860 steht mit null Zählern am Tabellenende. Im Umfeld ist eine Trainerdiskussion längst entfacht. Intern genießt Giannikis jedoch weiter das Vertrauen von Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner, der ihm medial den Rücken stärkte. Klar ist auch: Verliert Sechzig in Ingolstadt erneut, dürfte es eng werden für den Deutsch-Griechen. Eine mentale Belastung? „Mit Negativ-Szenarien befasse ich mich nicht“, wischt Giannikis sämtliche Gedankenspiele beseite.

Im Vorfeld läuft alles wie immer in dieser jungen Saison: Giannikis spricht von einer fokussierten Trainingswoche, und sein Pendant auf der Gegnerseite hat lobende Worte für 1860 übrig. So erklärte FCI-Trainerin Sabrina Wittmann auf der PK der Schanzer: „Ich glaube, die Löwen werden etwas schlechter gemacht, als sie es tatsächlich sind. Es gibt schon richtig gute Ansätze.“

Sieht Giannikis prinzipiell ähnlich, auch was verschiedene, positive Statistikwerte angeht. Gleichzeitig weiß er auch: „Bei den beiden wichtigsten Werten – Toren und Gegentoren – müssen wir uns verbessern. Wir müssen viel giftiger in der Box werden.“ Ohne die weiterhin verletzten Tim Danhof und Morris Schröter bleibt abzuwarten, welche erste Elf der Löwendompteur ins Rennen schickt. Startformationen und Systeme wurden zuletzt munter durchgewechselt. Der Gegner kommt im Gegensatz zu 1860 mit Rückenwind aus dem jüngsten 3:2-Sieg in Saarbrücken. Giannikis warnt eindringlich vor der intensiven Spielweise sowie den Standards des FCI.

Auch wenn viele Löwenfans nach den jüngsten Enttäuschungen ohne große Erwartungen dem Spiel entgegenblicken: Die Hoffnung aufgegeben hat der Sechzger-Anhang noch lange nicht: Mindestens 5.000 der über 13.000 Zuschauer – Tendenz mehr – vor Ort werden den Weiß-Blauen die Daumen drücken. „Gemeinsam für den Turnaround“ – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
MARCO BLANCO UCLES

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