Gold nur in Sichtweite

von Redaktion

Sieben deutsche Paralympics-Medaillen – aber die Topfavoriten zünden nicht

Glücklich mit Bronze: Triathlet Martin Schulz. © dpa/Jens Büttner

Paris – Die deutsche Medaillenjagd geht weiter, doch der ganz große Triumph erweist sich bei den Paralympics in Paris weiter als hartnäckiger „Gegner“. Die Hoffnungsträger Martin Schulz und Niko Kappel konnten das noch immer niedrige Goldkonto des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) nicht weiter füllen, am Abend verpassten die Prothesensprinter Leon Schäfer und Felix Streng innerhalb von zehn Minuten ebenfalls den Sprung aufs oberste Podest. Schäfer erlebte mit seinem zweiten vierten Platz gar den Super-GAU.

Zwar verpasste der Tränen puren Glücks weinende Triathlet Schulz seinen Goldhattrick, Bronze bedeutete dem Fahnenträger aber „mindestens“ genauso viel. Anders war die Gefühlslage bei Kugelstoßer Kappel, der enttäuscht von „verschenktem Gold“ sprach. Dennoch trug das Duo zu einem medaillenreichen Tag bei. Denn auch die Triathleten Max Gelhaar mit Silber und Anja Renner mit Bronze ebenso wie auch Badminton-Oldie Thomas Wandschneider waren erfolgreich. Am Abend legte Streng mit Platz drei die siebte Tagesmedaille nach.

Kurz vor der Halbzeit der Sommerspiele in der französischen Hauptstadt rutschte die deutsche Mannschaft mit insgesamt 16-mal Edelmetall im Medaillenspiegel wieder aus den Top 20 heraus. Kleinere Nationen wie die Slowakei oder Usbekistan liegen vor Deutschland, weil die Goldhoffnungen bisher nicht zündeten. Nur die Schwimmer Topf und Tanja Scholz dürfen sich bisher über einen Paralympics-Sieg freuen.

„Bronze gewonnen – und zwar mit ganz dickem Ausrufezeichen“, sagte Schulz nach seinem dritten Platz über 750 Meter Schwimmen in der Seine, 20 Kilometern Radfahren und 5 Kilometern Laufen. 59:19 Minuten waren einen Tag nach der wasserbedingten Verschiebung zu lang, zum Sieg in der Startklasse PTS5 fehlten 35 Sekunden. Kurz zuvor hatte sein Trainingskollege Gelhaar mit Silber in der Klasse PTS3 seinen größten Karriereerfolg gefeiert, den sicherte sich auch Renner mit Guide Maria Paulig als Dritte. Nur zu Gold wollte es bei keinem reichen.
SID

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