Technik-Debatte nach Phantomtor

von Redaktion

Fall Popp: Ruf nach VAR in der Frauen-Bundesliga wird lauter

Jubel nach dem Tor, das keines war: Alexandra Popp traf gegen Bremen zum 3:3 – mit viel Glück. © dpa/Mayer

Wolfsburg – Nach ihrem Phantomtor zum Punktgewinn sprach Alexandra Popp Klartext. „Das war Glück für uns, muss man in dem Fall sagen, weil wir auch danach nicht zwingend nach vorne waren, um überhaupt wahrscheinlich noch ein Tor zu schießen“, gab die Kapitänin des VfL Wolfsburg nach dem wilden 3:3 (1:2) zum Bundesliga-Start gegen Werder Bremen zu.

Denn Popps Treffer zum Endstand hätte in der Tat nicht zählen dürfen. Das Schiedsrichtergespann um Nadine Westerhoff übersah, dass der Ball bei der Szene in der 66. Minute auf der Torlinie landete und von dort mit viel Effet zurück Richtung Spielfeld sprang. Werder-Torhüterin Livia Peng hatte die heranstürmende Popp zuvor angeschossen, den bei den Männern vieldiskutierten Video-Assistenten gibt es in der Frauen-Bundesliga nicht.

Nur logisch, dass die Debatte um die Einführung von technischen Hilfsmitteln für Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen in der Frauenfußball-Bundesliga neu entfacht wurde. Doch mit zeitnaher Unterstützung durch einen Video-Assistant-Referee (VAR) oder die Torlinientechnik dürfen die Unparteiischen kaum rechnen. Diese sei „mit hohen Kosten für die notwendige Aufrüstung und technische Installationen verbunden“, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit.

In Abstimmung mit den Clubs habe bisher die Erkenntnis gestanden, dass „Kosten und Nutzen noch im Ungleichgewicht stehen“, begründete der Verband Aber: „Das Thema bleibt in Prüfung.“ Sowohl im VAR als auch in der Torlinientechnik sieht der DFB eine „Unterstützung für das Schiedsrichterteam auf dem Spielfeld“. Die Torlinientechnik habe zudem eine „extrem hohe Verlässlichkeit“. Auch weitere Hilfsmittel wie etwa der Chip im Ball oder das Hawk Eye seien grundsätzlich vorstellbar, doch die Kosten hierfür „würden derzeit zu den Gesamtbudgets der Frauen-Bundesligen in keinem gesunden Verhältnis stehen“, argumentiert der DFB.
SID

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