Vierkampf um die Meisterschaft

von Redaktion

Der Ausgang des Titelrennens in der Handball-Bundesliga scheint offen wie nie

Wieder in der Bundesliga: Andreas Wolff. © IMAGO

Mit Flensburg Favorit: Johannes Golla. © IMAGO

München – Schlägt Titelverteidiger SC Magdeburg erneut zu oder Rekordmeister THW Kiel zurück? Feiert die SG Flensburg-Handewitt ein Meister-Comeback oder der frischgebackene Supercup-Gewinner Füchse Berlin die erste Meisterschaft? Selten schien der Ausgang des Titelrennens in der Handball-Bundesliga so offen wie in der 59. Spielzeit. „Es wird einen Dreikampf oder sogar einen Vierkampf geben“, prophezeite Bundestrainer Alfred Gislason vor dem Auftakt am Donnerstag.

In der Pole Position sieht der 64 Jahre alte Isländer seinen Ex-Verein Magdeburg und Flensburg. Beide Teams verfügen seiner Ansicht nach über einen „sehr breiten und guten Kader“. Aufgrund der aktuellen Verletzungsprobleme beim SCM schiebt Gislason den Norddeutschen sogar die minimale Favoritenrolle zu.

Die nimmt der Sportliche Leiter Ljubomir Vranjes an. „Wir haben den Kader und die Kompetenz, um ganz oben mitzuspielen. Wir wollen Meister werden. Aber wir müssen auch Geduld haben“, sagte er. Immerhin stehen gleich fünf dänische Olympiasieger und Silber-Gewinner Johannes Golla im Aufgebot.

Für Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar, der sein eigenes Team nur auf Rang vier tippt, ist der Flensburger Kader „ein Brett. Die Mannschaft ist Hammer, ohne Schwachstelle.“ SG-Trainer Nicolej Krickau sieht den Vorjahres-Dritten dennoch nicht als heißen Meisteranwärter: „Damit müssen wir uns nicht beschäftigen, nachdem wir in der letzten Saison zwölf Minuspunkte mehr hatten als die Spitze“, wiegelte der Däne ab.

Noch weiter zurück lag in der Vorsaison der auf Rang vier abgestürzte Rekord-Champion aus Kiel, der mit der Rückhol-Aktion von Nationaltorwart Andreas Wolff aus Kielce den spektakulärsten Sommer-Transfer tätigte. Zudem wechselten der Ungar Bence Imre, der Däne Emil Madsen und Lukas Zerbe an die Förde. „Mit ihnen haben wir uns massiv verstärkt“, stellte Kiels Aufsichtsratschef Marc Weinstock zufrieden fest.

THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi sieht die Mannschaft für die Saison vor dem Auftakt bei den Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag (20.30 Uhr/Dyn) gut gerüstet: „Wir sind bereit, uns der starken Konkurrenz zu stellen.“ Daran glaubt auch Wolff, der schon von 2016 bis 2019 das THW-Tor hütete und wie immer große Ziele verfolgt. „Meine Mission hier in Kiel ist noch nicht abgeschlossen: Mindestens eine deutsche Meisterschaft.“
DPA

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