Dreh- und Angelpunkt? Pavlovic könnte das. © Imago
„Einer, der Eier hat“: Kimmich über Stiller. © imago
Herzogenaurach – Durch die Rücktritte von Toni Kroos und Ilkay Gündogan hat die Nationalelf nicht nur zwei absolute Führungsspieler verloren, seit langer Zeit ist auch die Rangordnung auf der Doppelsechs offen. Wo vorher stets Kroos, Gündogan oder zuletzt Joshua Kimmich (weiter als Rechtsverteidiger eingeplant) und Leon Goretzka (aussortiert) gesetzt waren, klafft nun eine Lücke.
Zwar gilt Robert Andrich nach seiner starken Europameisterschaft weiter als gesetzt, neben ihm ist der Konkurrenzkampf jedoch eröffnet! Als spielstarker Gegenpart dürfen sich vor allem Aleksandar Pavlovic und der erstmals nominierte Angelo Stiller vom VfB Stuttgart Hoffnungen machen – für Stiller wäre die Partie gegen Ungarn am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) das DFB-Debüt. Kapitän Kimmich sagte über die zwei Shootingstars der vergangenen Saison: „Beide haben eine brutale Entwicklung genommen. Ich kenne Angelo noch von den Amateuren bei Bayern. Da ist er dann leider weggegangen“, so der neue DFB-Spielführer, der ergänzt: „Da hat man damals schon gemerkt, dass er einer ist, der Eier hat und den Ball will. Er ist technisch gut und hat keine Angst, ähnlich wie Pavlo.“
Eben jener Pavlovic überzeugt seit knapp einem Jahr ebenfalls mit mutigen und starken Leistungen, hat beim FC Bayern in dieser Saison alle drei Pflichtspiele von Beginn an bestritten. „Aleks hat in seiner ersten Saison auch im Bernabeu gegen Real aufgedribbelt und sich nicht in die Hose gemacht. Da sind beide vom Profil ähnlich, beide sind technisch stark und spielen gute Pässe“, so Kimmich, der weiß: „Beide haben Spaß auf dem Platz.“
Als letzte mögliche Option könnte auch der neue Dortmunder Profi Pascal Groß auflaufen. Als neues Mitglied des Mannschaftsrats zusammen mit Kimmich, Tah, Füllkrug und ter Stegen ist Groß in der Team-Hierarchie aufgestiegen. Ein Einsatz zusammen mit Andrich gegen die defensiv eingestellten Ungarn passt jedoch wenig ins ballbesitz-orientierte Spielsystem von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
VT, BOK