Ja-Wort statt 100-Meter-Finale
Die Trauer über das verpasste 100-Meter-Finale wehrte bei Para-Leichtathlet Alessandro Ossola nur kurz. Direkt nach dem Rennen lief der Italiener zu seiner Freundin Arianna an die Tribüne des Stade de France in Paris, kniete sich nieder und machte ihr einen Heiratsantrag. „Sie antwortete mir: „Du bist verrückt, du bist verrückt“ und sie küsste mich, es war wirklich aufregend“, sagte der 36-Jährige der BBC. „Ich hatte Pech, ich habe das Finale nicht erreicht und war wirklich traurig darüber. Aber nach drei Minuten war ich wirklich glücklich.“ Vor neun Jahren verlor Ossola bei einem Motorradunfall seine erste Frau. Zudem wurde ein Großteil seines linken Beines amputiert.
Rollstuhlbasketballer greifen nach Medaille
Bei Routinier Jan Haller flossen Freudentränen, bei den anderen deutschen Rollstuhlbasketballern herrschte nach dem historischen Halbfinaleinzug Partystimmung. „Man muss so einen Moment auch mal genießen. Ich war noch nie in einem Halbfinale. Von dem her nehmen wir das mit“, sagte Bundestrainer Michael Engel: „Wir dürfen uns einen Tag drüber freuen und dann greifen wir wieder an. “Erstmals seit der Silbermedaille bei den Sommerspielen in Barcelona 1992 zog das deutsche Team in die Runde der letzten Vier ein, bei Weltmeisterschaften gelang gar noch nie der Einzug in ein Halbfinale.
Vaske verpasst auch das Kugel-Finale
Kim Vaske ist bei ihrer Paralympics-Premiere in Paris im Kugelstoßen auf Rang 15 gelandet. Die 19-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen kam in ihrem besten Versuch auf 9,04 Meter und verpasste damit den Endkampf der besten acht in der Startklasse F46 um gut anderthalb Meter. Auch über die 100 m war die Nachwuchsathletin auf Rang 15 gelandet.