FOOTBALL

„Wir wollen ganz vorne anklopfen“

von Redaktion

Wie geht es bei den ambitionierten Munich Ravens 2025 weiter?

München – „Ich fühle gerade so viele Emotionen“, sagte Kendral Ellison mit entwaffnender Ehrlichkeit kurz nach Abpfiff. Wer den Cheftrainer der Munich Ravens nach der Playoff-Niederlage gegen Paris sah, wusste um den Wahrheitsgehalt der Aussage. Trauer, Wut, Glück, Stolz, all diese Emotionen waren Ellison vom Gesicht abzulesen. Seine Mannschaft hatte dem Gegner in einem spektakulären Footballspiel alles abverlangt, am Ende aber mit 37:40 den Kürzeren gezogen. Der Umgang mit der Niederlage machte jedoch deutlich, dass dieser Rückschlag als Katalysator für die kommende Saison dienen kann.

Bevor die Planungen für das Spieljahr 2025 intensiviert werden, ist für alle Beteiligten allerdings erstmal Urlaub angesagt. „Ich bin heute Morgen aufgewacht und war echt müde“, so Ravens-Manager Sebastian Stolz bereits vor den Playoffs. Zusammen mit Sportdirektor Sean Shelton und Ellison hatte Stolz einen Kader zusammengestellt, der trotz Startproblemen souverän in die K. o.-Runde einzog. Damit liegt die junge Franchise voll im Zeitplan: „Wir wollten im ersten Jahr um die Playoffs mitspielen und sie 2024 erreichen, das hat funktioniert. 2025 wollen wir dann ganz vorne anklopfen“, erklärt Stolz.

Dafür muss und wird sich das Gesicht der Mannschaft erneut verändern. Besonderen Wert legt Ellison dabei auf die menschliche Komponente: „Loyalität und Ehrlichkeit sind mir sehr wichtig. Man sollte jeden Menschen respektieren, das gebe ich auch meinen Spielern mit.“ Neben dem sportlichen Erfolg soll so eine nachhaltige, positive Kultur bei den Ravens etabliert werden. Der Weg, der im September 2023 mit der Verpflichtung des Cheftrainers begann, wird fortgesetzt.

Diese Kultur trägt ebenfalls dazu bei, dass sich das Münchner Football-Publikum trotz der mangelnden Historie bereits mit der Franchise identifiziert: „Die Saison hat echt Spaß gemacht, ich bin sehr stolz, ein Ravens-Fan zu sein“, so ein Anhänger auf Instagram. Da zu den durchschnittlich 5000 Zuschauern bei Heimspielen in Unterhaching aber noch ein paar dazukommen sollen, ist allen bewusst, dass weitergearbeitet werden muss: „Es wurden gute Entscheidungen getroffen, aber die Entwicklung muss immer weitergehen. Wir werden u. a. sicherlich gucken, wie es sich mit dem Stadion entwickelt“, so Manager Stolz. Nun warten zunächst knapp neun spielfreie Monate. Genug Zeit, um sich von vielen Emotionen zu erholen und dann wieder neu anzugreifen.
CLAAS SCHÖNFELD

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