Zwei Tore und ein Lattentreffer: Karim Adeyemi. © dpa
Köln – Als Karim Adeyemi sogar von Andreas Rettig die Absolution erhielt, war der alte Ärger endgültig verraucht. Man müsse junge Spieler manchmal „am Öhrchen zupfen“, sagte der DFB-Geschäftsführer über den Disput vor einem Jahr, danach aber auch wieder „in den Arm nehmen“. Genau das tat er dann auch nach Adeyemis Doppelpack für die deutsche U 21 beim 5:1 gegen Israel. Der Ärger von damals? „Da bleibt nichts zurück“, so Rettig bei ProSieben Maxx.
Noch im Herbst 2023 hatte Adeyemi auf die Reise zur U21 verzichtet, nachdem er nicht für die A-Nationalmannschaft nominiert worden war. Das kam nicht überall gut an. DFB-Präsident Bernd Neuendorf etwa sprach nach der Absage des BVB-Profis von einem „Fingerzeig, wo er die Schwerpunkte legt – und wie wichtig ihm das ist.“ Klare Worte.
Doch nun ist Adeyemi zurück im U 21-Trikot und wie. Zwei Tore und ein Lattentreffer gelangen ihm gegen Israel, vom Trainer gab es ein Sonderlob. „Ich bin mit Karim sehr zufrieden. Natürlich wegen der Tore – aber auch, weil er viel gearbeitet hat“, sagte Antonio Di Salvo.
Mit einem gefühlvollen Heber (15.) und nach einem kraftvollen Solo (61.) hatte Adeyemi seine ersten Treffer für das DFB-Team erzielt. „Er hat aber auch viel nach hinten gearbeitet, hat Gegner abgelaufen. Das tut uns gut – und bestimmt auch ihm“, sagte Di Salvo.
Der Ärger vom vergangenen Herbst sei inzwischen vergessen. „Wir haben lange miteinander gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass er sich mit guten Leistungen auch selbst helfen kann“, so Di Salvo. Das tat er dann auch.
Auch Adeyemi hat die alten Geschichten für beendet erklärt. „Es war damals eine persönliche Entscheidung, weil es in Dortmund nicht gut lief und es mir wichtig war, da zu bleiben. Es war kein Zweifel am DFB oder an der U 21“, so der 22-Jährige.
Und nun? Gelingt sogar die Rückkehr in die A-Nationalmannschaft? „Ich hoffe nicht, dass ich abgeschrieben bin“, sagt der Stürmer, die WM 2026 habe er im Hinterkopf: „Aber mein nächster Schritt ist erstmal, bei der U 21 gut zu spielen“. So wie gegen Israel – und möglichst auch am Dienstag in Estland. Dann kann die U 21 vorzeitig das EM-Ticket für 2025 lösen. Ist für den Anfang ja auch nicht so schlecht.
SID