Die Playoffs sind doch wieder in Reichweite für die Munich Cowboys. Am Samstag gilt es. © IMAGO
München – Unverhofft kommt oft, gerade in der German Football League. Eigentlich hatten die Munich Cowboys die Hoffnung auf Heimrecht in den Playoffs schon aufgegeben. „Am Samstag findet unser letztes Heimspiel der Saison statt“, so die Cowboys auf Instagram. Allgemein war die Zuversicht auf einen Platz in der K. o.-Runde begrenzt, hätte dieser doch nur bei einer sehr überraschenden Niederlage der Allgäu Comets gegen Kirchdorf noch erreicht werden können. Der Rückzug der Berlin Adler vom Spielbetrieb änderte am vergangenen Freitag jedoch alles.
„Die Adler haben nicht mal genug Geld fürs Frühstück“, heißt es in der Berliner Morgenpost. Aufgrund finanzieller Probleme mussten die Hauptstädter sich nun vom Spielbetrieb zurückziehen, weshalb all ihre bisherigen Spiele mit 0:36 gewertet wurden. Zugunsten der Cowboys, die nun statt 4:7 eine Bilanz von 5:6 aufweisen und damit an Allgäu vorbeizogen. „Diese Entwicklung hat uns total überrascht“, sagt Sportdirektor Gerald Meier.
Da auch die Straubing Spiders vom Adler-Rückzug profitierten, besteht in der GFL-Südstaffel vor dem letzten Spieltag die Möglichkeit, dass Ravensburg, Straubing, München und Allgäu die Saison mit 6:6 beenden. Für die Cowboys gilt daher folgende Ausgangssituation: Gewinnen die Münchner gegen Ravensburg, stehen sie sicher unter den letzten Acht. Bei einem Erfolg mit 15 oder mehr Punkten und einer Niederlage von Straubing gegen Saarland gäbe es sogar ein Heimspiel. Im Falle einer Niederlage gegen den Tabellenzweiten wäre die Saison wohl beendet. Nur bei einem höchst überraschenden Sieg von Kirchdorf gegen Allgäu würde man dann noch auf Platz vier landen. Obwohl die Cowboys bereits am Samstag (16 Uhr) spielen, besteht bei einer Niederlage erst Sonntagabend Planungssicherheit, wenn das Spiel zwischen Allgäu und Kirchdorf beendet ist.
„Es geht für beide Teams um sehr viel, die Partie hat Endspiel-Charakter“, so Meier über das Duell mit Ravensburg. Ein Endspiel, in das die Münchner nicht als Favorit gehen. Im Hinspiel unterlag man bei den Oberschwaben mit 17:32. Der Sportdirektor ist trotzdem optimistisch: „Bei der Niederlage waren wir auch mental nicht richtig eingestellt, das wird uns nicht wieder passieren.“
Ein weiterer Vorteil wird die Kulisse sein. Im heimischen Dantestadion verloren die Cowboys nur gegen das übermächtige Team Schwäbisch Hall.
CLAAS SCHÖNFELD