Müller im Jungbrunnen

von Redaktion

710 Spiele? Nur eine „Zwischenstation“ für Bayerns Rekordspieler

München – Die paar Tage Sonderurlaub haben Thomas Müller gut getan, denn daraus, dass der Körper eines Profi-Fußballers mit 34 Jahren sich anders anfühlt wie der eines 20-Jährigen, macht der Oldie unter den Feldspielern des FC Bayern kein Geheimnis. Weil er die Sache mit dem Alter aber nach eigenen Angaben „gut im Griff hat“, wird er frisch sein, wenn er das Training unter Vincent Kompany ein paar Tage nach seinen ebenso daheimgebliebenen Kollegen in der laufenden Länderspielpause wieder aufnimmt. Die Speicher sind bestens gefüllt – und zwar so gut, dass Müller auch nach dem 710. Spiel für den FC Bayern noch lange nicht ans Aufhören denkt. Der Frage nach seiner vermeintlich letzten Saison kontert er mit einem einzigen Wort: „Durchgangsstation!“

Der Ausdruck ist in der „Müller-Mail“ gefallen, die die Fans am Montagabend in ihren Postfächern finden konnten. Und in den persönlichen Zeilen an seine Anhänger verriet Müller auch gleich noch das Geheimnis seiner Fitness. Es sei eine Kombination aus „Schlaf, Training, Supplements und Ernährung“, die ihn in eine körperliche Verfassung gebracht hat, in der an eine Fußballrente noch nicht zu denken ist. Der Weg dahin war anstrengend und arbeitsintensiv, aber genau deshalb will Müller seine Millionen Fans animieren. Er schreibt: „Meine Leistungsfähigkeit ist kein Zufall ist, sondern jahrzehntelange Routinen, Wissen und Disziplin. Und ich bin mir sicher, was für mich funktioniert, kann euch auch helfen.“ Motivation von höchster Stelle.

Ein Foto mit gesundem Essen ist freilich auch dabei, der „Teufel steckt im Detail“, sagt Müller. Die „Proteinzufuhr“ hat er optimiert und „durch Gemüse, Beeren und Nüsse“ ergänzt. Die perfekte Mischung für ihn – und nur logisch, dass der Rekordspieler „leistungsfähig wie eh und je“ den Blick auf die Champions League richtet. Allerdings nicht mit großen Kampfansagen, sondern Neugier. Der neue Modus – anstatt Gruppen gibt es ein Ligen-System mit 36 Clubs – schüre Vorfreude, „aber ehrlich gesagt kann ich das noch nicht genauer einschätzen“, sagt Müller. Was er weiß? Dass er sich „auf das Wiedersehen mit Hansi Flick“ freut: „Er ist ein feiner Mensch und wir haben zusammen viel erlebt. Das verbindet.“ Am 23. Oktober reisen die Bayern zum Gastspiel nach Barcelona.

Bis dahin aber gibt es viel zu tun, sieben Spiele stehen an, heißt für Müller: Das Rekordspieler-Konto wird auf 717 hochgeschraubt. Ab sofort ist er da aber eh in seiner eigenen Liga. Der Treffer beim 2:0 gegen Freiburg sei „Bilderbuch“ gewesen: „Eine richtig coole Sache.“ Aber jetzt geht es weiter, immer weiter, wie man im Club-Jargon sagt. Mit vollen Akkus, versteht sich.
HLR, PK

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