Edina Müller: Mamas brauchen Unterstützung

von Redaktion

Plötzlich musste Edina Müller sich etwas einfallen lassen. „Ich konnte meinen Sohn nicht mit rein nehmen“, erzählt die deutsche Fahnenträgerin bei den Paralympics in Paris. Die Kanutin musste improvisieren, um an einer wichtigen Trainingseinheit für ihre Medaillenmission teilnehmen zu können.

„Unser Physiotherapeut musste mit ihm rausgehen und auf dem Parkplatz für zwei Stunden warten, bis ich fertig war. Zum Glück war gutes Wetter, dass die beiden sich unter einen Schirm setzen konnten“, berichtete Müller über die für sie „unbefriedigende Situation“, als sie Sohn Liam (5) zurücklassen musste.

Zwar mietete Müller mit ihrem Lebensgefährten Nico ein gemeinsames Apartment in Vaires-sur-Marne unweit des Wassersportstadions. Weil ihr Partner aber während der Sommerspiele aus dem Homeoffice arbeiten muss, ist das Paar auf die Kinderbetreuung angewiesen. Diese gab es an jenem Tag aber nicht.

Als Leistungssportlerin wird die Mutter regelmäßig mit derartigen Problemen konfrontiert, auch bei anderen Wettkämpfen. Müller wünscht sich deshalb mehr Unterstützung, doch in den vergangenen Jahren hat sich kaum etwas zum Positiven gewandelt.
DPA

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