Musiala-Poker nimmt Fahrt auf

von Redaktion

FCB-Präsident Hainer hofft auf langfristige Verlängerung mit dem Superstar

Ausnahmetalent: Weltklassedribbler Jamal Musiala. © Imago

München – Dass Jamal Musiala eine Ära beim FC Bayern prägen soll, steht für die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters außer Frage. Präsident Herbert Hainer unterstrich dies am Montagabend bei der Vorstellung der Dokumentation „Mehr als 90 Minuten“ über die Frauenmannschaft der Münchner: „Hermann Gerland spricht schon von einem Jahrhundert-Spieler. Viele sagen schon, er wird einmal der weltbeste Spieler. Es ist unheimlich, was er die vergangenen Jahre geleistet hat und wie er sich entwickelt hat.“

Der Vertrag des Ausnahmedribblers – der laut „transfermarkt.de“ einen derzeitigen Marktwert von 130 Millionen Euro hat – läuft bis zum 30. Juni 2026. Kürzlich wurde Musiala in einem Interview zu seiner Zukunft an der Säbener Straße befragt und antwortete branchenüblich: „Ich bin sehr glücklich beim FC Bayern und voll auf unsere Ziele mit dem Club und der Nationalelf fokussiert. Wo ich in fünf Jahren spiele, darüber mache ich mir keine großen Gedanken. In der Fußballwelt kann sich immer schnell etwas ändern.“

Von vielen wurde der letzte Satz, der mehr einer Floskel als einem Statement glich, jedoch überinterpretiert. Lässt sich der Nationalspieler bereits jetzt ein Hintertürchen für einen Abgang aus München offen? Das Vereinsoberhaupt sieht das anders: „Das interpretiere ich überhaupt nicht so: Weil es legitim ist und genau so ist, wie Jamal es sagt. Im Fußball geht heute alles so schnell. Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass Saudi-Arabien auf einmal als Player auftritt und unheimlich viel Geld für Spieler ausgibt?“ Hainer findet es daher „absolut richtig“, was Musiala gesagt habe und erklärt: „Für mich aber noch viel wichtiger ist, was er über den FC Bayern gesagt hat: Dass er den Verein unheimlich schätzt.“

Und was bedeutet das für eine langfristige Vertragsverlängerung? Der Präsident betont, dass der Verein alles versuchen wolle, um den 21-Jährigen so lange wie möglich an den FC Bayern zu binden: „Nach meinem Dafürhalten könnte er gerne der zweite Thomas Müller werden und die nächsten 20 Jahre beim FC Bayern spielen. Und ich bin schon der großen Hoffnung und auch optimistisch, dass wir ihn lange beim FC Bayern sehen werden.“

Die öffentliche Wertschätzung ist das eine, die finanziellen Rahmenbedingungen das andere. Aktuell verfolgen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund das Ziel, Spieler nicht mehr mit einem Jahresgehalt von über 15 Millionen Euro auszustatten. Doch für einen Ausnahmespieler wie Musiala muss die sportliche Leitung eine Ausnahme machen – ansonsten stehen im Sommer 2026 zahlreiche Top-Clubs Schlange, um den Offensivkünstler ablösefrei zu verpflichten.
MANUEL BONKE

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