Rasantes Remis

von Redaktion

Deutschland erkämpft sich 2:2 gegen die Niederlande

Amsterdam – Nächste Nations-League-Partie, nächstes Spektakel der deutschen Nationalmannschaft: Das DFB-Team hat sich am Dienstagabend in einem packenden Duell gegen die Niederlande ein 2:2 (2:1) erkämpft – obwohl die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits nach 120 Sekunden 0:1 in Rückstand lag. Doch dann schlug die Stunde von Deniz Undav, der erst selbst traf und kurze Zeit später die zwischenzeitliche Führung von Joshua Kimmich vorbereitete. Dabei war der Stuttgarter Stürmer ursprünglich gar nicht für die Startelf vorgesehen und rutschte nur in die Anfangsformation, weil Niclas Füllkrug wegen Achillessehnen-Problemen abreisen musste.

„Deniz ist ein etwas anderer Spielertyp, aber auch er kann gut mit dem Rücken zum Tor agieren“, gab Nagelsmann vor Anpfiff bei RTL einen Einblick in seine Offensiv-Planungen. Allerdings stand in der Anfangsphase erst einmal die deutsche Abwehr im Fokus und machte alles andere als eine glückliche Figur. Es lief die zweite Minute, als die Niederländer den Ball per Abstoß in die deutsche Hälfte brachten. Am Mittelkreis standen Jonathan Tah und Nico Schlotterbeck zu weit auseinander, sodass Ryan Gravenberch einen Steilpass – durch die Beine von Abräumer Robert Andrich – auf Tijjani Reijnders spielen konnte. Der holländische Offensivspieler hatte freie Bahn aufs deutsche Tor und ließ Marc André ter Stegen keine Chance. Es war für die DFB-Auswahl das früheste Gegentor seit 50 Jahren.

Doch die Nationalelf schüttelte sich kurz und schaltete in den Angriffsmodus. Mit Kombinationsfußball durch das Zentrum, Flankenläufe der Außenverteidiger Kimmich und David Raum und präzisen Seitenverlagerungen pirschten sich die „Nagelsmänner“ an den gegnerischen Strafraum heran. Problem: Bei deutschen Ballverlusten schalteten die Hausherren sofort in den Gegenangriff und blieben brandgefährlich. Dementsprechend gab es auf beiden Seiten Torchancen: Havertz traf nur das Außennetz (11. Minute), Dumfries zog am rechten Pfosten vorbei (15.), Xavi scheiterte alleine vor ter Stegen (22.) und ein Schuss von Musiala wurde zur Ecke abgeblockt (25.).

Wenig später kam es zum deutschen Doppelschlag: Undav war zur Stelle, als Verbruggen einen Schuss von Wirtz nur nach vorne lenken konnte und traf per Direktabnahme zum 1:1 (38.). In der dritten Minute der Nachspielzeit glänzte der Torschütze dann als Vorbereiter: Andrich schlug einen sehenswerten Diagonalball in den holländischen Sechzehner, Raum grätschte ein und bediente Undav. Der behielt unter Druck den Überblick und legte zu Kimmich quer, der den Ball flach im rechten Eck zum 2:1 versenkte. Spiel gedreht!

Wer dachte, beide Teams würden angesichts der hohen Intensität der ersten Hälfte einen Gang zurückschalten, der täuschte sich gewaltig. Die Niederländer kamen mit ordentlich Schwung aus der Kabine und legten den nächsten Blitzstart hin: Musiala konnte den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern. Xavi steckte daraufhin in den Sechzehner, wo sich Brobbey einfach gegen Schlotterbeck durchsetzen konnte und den lauernden Dumfries zum 2:2-Endstand bediente.
MANUEL BONKE

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