Reijnders traf nach zwei Minuten per Konter zur Führung. © IMAGO
Nagelsmanns hohes Pressing wurde von der Elftal bestraft. © Mauelshagen/Imago
Amsterdam – Die Marschroute des DFB-Teams beim 2:2 (2:1)-Remis gegen die Niederlande war von Beginn an klar: Gegen die tiefstehenden Holländer sollte die Elf von Julian Nagelsmann früh pressen und das Spiel so in die gegnerische Hälfte verlagern. Die Abwehrkette um Joshua Kimmich, Jonathan Tah, Nico Schlotterbeck und David Raum stand dabei extrem hoch und ging gegen die schnellen Niederländer ein großes Risiko ein – das blitzschnell bestraft wurde.
„Leider haben wir im Mann-gegen-Mann-Pressing in der ersten Situation einen Fehler gemacht“, analysierte Nagelsmann nach Abpfiff den frühen Gegentreffer, bei dem sein Team schon nach 120 Sekunden ausgekontert wurde. Es genügte dafür ein simpler Steckpass hinter Schlotterbeck und Tah auf den holländischen Stürmer Tijjani Reijnders, der mit seinem Tempo der deutschen Abwehr davonzog. Auch Stürmer-Kollege Bryan Brobbey sorgte für große Probleme bei den Deutschen.
„Holland hat es oft relativ simpel überspielt“, lautete das knappe Fazit des Bundestrainers dazu, der außerdem erklärte, dass beide Defensiven „ein bisschen zu anfällig“ waren, sich dadurch aber ein „spannendes und offenes Spiel“ entwickelt hätte. „Offensiv waren wir stärker und haben mehr versucht zu kreieren.“ Nun mögen solch unterhaltsame Partien für die Zuschauer tatsächlich reizvoll sein, im Fußball gilt aber nicht umsonst die Totschlag-Weisheit, dass gute Offensiven Spiele, Defensiven dafür aber Titel gewinnen.
Darauf angesprochen erklärte Sechser Pascal Groß nach Abpfiff: „In der ersten Halbzeit haben wir Mann-gegen-Mann gespielt. Wir mussten in der Kontersicherung aufpassen“, so der Dortmunder. „Wir hatten nicht so viel Zeit, das zu trainieren.“ Andererseits hätte die Taktik für einige Ballgewinne gesorgt.
VINZENT TSCHIRPKE