Undav top, Tah floppt

von Redaktion

Stürmer feiert erstes Tor – Bayer-Star früh raus

Jonathan Tah hatte einen gebrauchten Tag und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. © IMAGO

Deniz Undav durfte sein erstes DFB-Tor bejubeln. © Gambarini/dpa

Amsterdam – Zur Feier des Tages gönnte sich Deniz Undav direkt nach Abpfiff ein belegtes Brötchen. „Es ist leider kein Döner“ erklärte der Stuttgarter Stürmer mit einem Lachen in den Katakomben der Amsterdamer Johan-Cruyff-Arena, viel besser hätte sein Abend trotzdem kaum laufen können. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz für die Nationalmannschaft erzielte Undav seinen ersten Treffer, später legte er sogar noch die Führung für Joshua Kimmich auf.

„Ich bin richtig happy, ich wollte unbedingt ein Tor schießen, das hat geklappt im ersten Startelf-Spiel. Es war ein überragender Abend für mich, die ganze Familie ist stolz und ich bin stolz“, erklärte Undav nach der Partie. „Glücklicher wäre ich, wenn wir die drei Punkte hätten. Man kann aber nicht alles im Leben haben.“ Seinen ersten Assist sammelte er dann nur kurze Zeit später: Die „Gammel-Vorlage“ (Undav) verwandelte Kimmich, nachdem der Stürmer vorher zum Schuss angesetzt hatte. „Den wollte ich genau so.… Nein, Quatsch – ich wollte eigentlich aufs Tor schießen, der kommt in Kimmichs Lauf und der macht ihn rein.“, gab der Stuttgarter ehrlich zu. Auch Aleksandar Pavlovic, der am Samstag ebenfalls seinen Debüt-Treffer feierte, freute sich für seinen Teamkollegen. Auf tz-Nachfrage sagte er: „Er ist ein super junger, ein super lustiger Typ. Ich gönn es ihm von Herzen, es macht einfach Spaß mit ihm.“

Aufgeregt sei der Stürmer vor der Startelf-Premiere dagegen nicht gewesen: „Ich habe mir keinen Druck machen lassen, sondern habe dasselbe gemacht, was ich immer mache, wenn ich spiele. Auch wenn man es nicht glaubt, ich war nicht nervös.“ Übernimmt Undav, der mit seiner lockeren Art weiter für gute Laune sorgt, nun womöglich die Rolle vom zurückgetretenen Thomas Müller? „Die Nummer 13 habe ich auch. Ich trete da in große Fußstapfen und wenn es einer schaffen kann, dann bin ich das“, sagte der Angreifer mit einem Schmunzeln. Schließlich gilt auch Undav als unkonventioneller Stürmer, der eher über eigene Intuition zu Torchancen kommt und sich so von vielen Stürmerkollegen abhebt. „Ich versuche, die Leute ins Boot zu holen, dass sie Spaß haben, manche Dinge nicht zu ernst nehmen sollen, sondern Spaß am Leben haben.“

Weniger Vergnügen hatte am Dienstag Jonthan Tah, der gegen die Niederlande schon zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Gegen den Stürmer Brian Brobbey hatte er davor gehörig Probleme, bis zur Pause gewann er keinen einzigen seiner fünf Zweikämpfe. Und bei einem brenzligen Foul hatte der Leverkusener Glück, nur eine gelbe Karte statt einem Platzverweis zu sehen. „Der Schiedsrichter hatte sehr offen und direkt kommuniziert, dass ich bei der nächsten Kleinigkeit runterfliege“, sagte Tah nach Abpfiff. „In der Summe waren es vier, fünf Fouls und ich hatte die Sorge, dass er die Gelb-Rote Karte kriegt. Ich wollte es nicht riskieren“, ergänzte auch Trainer Julian Nagelsmann.

Auf Nachfrage zu seiner eigenen Leistung und ob er Probleme mit der niederländischen Offensive gehabt habe, erklärte Tah: „Was heißt Probleme – es gab viele Duelle und wir haben Eins-gegen-Eins gespielt. Es war nicht einfach.“
VT

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