ZUM TAGE

Weltmeister Herbert soll es richten

von Redaktion

Mia-san-mia auch im Basketball

Der Präsident hat die Latte gleich einmal hochgelegt. Meister und Pokalsieger sollen seine Bayern-Basketballer natürlich auch in diesem Jahr wieder werden, verfügte Herbert Hainer. Und dazu visiert man in der Königsklasse Euroleague die Playoffs an.

Die Latte liegt hoch, das birgt natürlich auch das Risiko des krachenden Scheiterns. Aber letztlich hat der, seit dem Frühjahr wieder auf dem Thron installierte, Branchenführer des deutschen Basketballs wohl auch gar keine andere Wahl als das. Selten hat sich bei den Korbjägern in einem Sommer so viel bewegt wie in diesem. In knapp drei Wochen zieht man in Europas wohl modernste Sportbühne SAP-Garden ein. Im alten BMW-Park wurde ein hochmoderner Video-Glasboden installiert, der auch biedere Bundesligaspiele zum Spektakel machen kann.

Und sportlich? Ok, man hat vielleicht nicht mehr den weltmännischen Glanz des NBA-Champions Serge Ibaka zu bieten. Man hat keine Superstars in den Reihen wie ihn. Aber die Bayern haben etwas anderes: sie haben das Rennen um den begehrten Weltmeister-Macher Gordon Herbert gemacht. Und was noch dazukommt: Unter seiner Regie tut die halbe Nationalmannschaft nun in München Dienst. Ein FC Bayern Deutschland sozusagen, von dem Hainers Vorgänger Uli Hoeneß bei den cluibeigenen Kickern lange geträumt hat.

Dass das so ist, steigert natürlich die Hoffnungen, dass Herbert bei seiner Rückkehr auf die, für ihn bislang höchste Clubebene, Ähnliches schaffen kann, wie ihm das in den letzten drei Jahren beim DBB gelungen ist: Ein verschworenes Team zu formen. Auch bei EM, WM und Olympia hatte der Kanadier sicher nicht die talentiertesten und besten Spieler des Turniers an Bord. Doch er baute binnen weniger Wochen das beste Kollektiv, das vergangenes Jahr in Manila so spektakulär zum WM-Pokal stürmte.

Genau darauf müssen zwangsläufig auch die Bayern setzen. In Tagen, in denen die europäische Konkurrenz für viele Millionen spektakuläre Einkäufe aus der NBA tätigt. Klar ist: Erprobte, hoch bezahlte Topstars wie Mike James (Monaco) oder Ricky Rubio (Barcelona) wird man schon aus wirtschaftlichen Gründen auf Dauer sicher nicht im Bayern-Trikot sehen. Aber bei den Münchnern ist man ziemlich sicher, dass man diesen Nachteil vielleicht eben doch mit anderen Qualitäten wettmachen können wird.

Die Gelegenheit wäre günstig. patrick.reichelt@ovb.net

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