Nächste Runde im Musiala-Zoff

von Redaktion

Bayern-Boss und Präsident schießen vor Kiel-Duell gegen Hamann zurück

Jamal Musiala soll eine Ära beim FC Bayern prägen und seinen Vertrag langfristig verlängern. © Imago

München – Christoph Freund ist als Sportdirektor des FC Bayern ein Vertreter der ruhigen Zunft. Der charmante Österreicher ist kein Lautsprecher und hat sich mit seiner ruhigen Art ein gutes Standing beim deutschen Rekordmeister erarbeitet. Doch wenn es darum geht, seine Spieler zu schützen, packt der 47-Jährige auch mal die Abteilung Attacke aus. So geschehen am Freitag, als Freund auf die Kritik von Sky-Experte Didi Hamann an Jamal Musiala (wir berichteten) angesprochen wurde. „Wer so eine Meinung hat, das finde ich ein bisschen absurd, weit hergeholt auch. In anderen Ländern würden so junge Spieler mit solchem Potenzial hochgelobt werden und man ist dankbar, dass man solche Spieler für sein Land hat“, polterte der Sportdirektor und stellte sich vor Musiala:

„Wir als FC Bayern sind extrem glücklich, solch einen Spieler bei uns zu haben. Jamal Musiala ist ein Weltklasse-Spieler, ein ganz außergewöhnlicher Spieler.“

Der Ausnahmedribbler sei ein Spieler, wegen dessen spektakulärer Spielweise die Leute ins Stadion gingen: „ Er kann Spiele entscheiden, er ist ein absoluter Teamplayer. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er kann einer der besten Spieler der Welt werden. Sowohl der FC Bayern als auch Deutschland können sich glücklich schätzen, ihn in den Reihen zu haben.“ Cheftrainer Vincent Kompany pflichtete bei: „Ich habe schon den ein oder anderen Spieler erlebt und Jamal soll einfach genauso weitermachen und nichts ändern. Wir freuen uns, dass wir ihn haben. Er kann einer der drei bis vier besten Spieler der Welt werden.“

Auch FCB-Präsident Herbert Hainer zeigt sich empört die Aussagen Hartmanns: „ Wir sollten froh sein, dass wir einen solchen Fußballer in Deutschland und bei Bayern München haben. So eine Aussage ist doch grotesk.“ Wenn es also nach den Bayern-Verantwortlichen geht, soll der Nationalspieler an der Säbener Straße weiterhin bleiben. „Das ist eine ganz wichtige Personalie für die Zukunft, natürlich gibt es da Gespräche. Wir hoffen, dass wir die positiv zum Abschluss bringen. Natürlich ist es unser Ziel, dass er sehr langfristig bleibt und eine Ära mit prägen wird“, verriet Freund.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Bisher fanden noch keine konkreten Gespräche zwischen dem Management von Musiala und den Bayern statt, auch wenn beide Seiten laut Freund immer im Austausch stünden. Dass der 21-Jährige grundsätzlich gewillt ist, seine Arbeitspapiere in München zu verlängern, ist kein Geheimnis. Allerdings strebt er nach den höchsten Zielen und möchte neben der Champions League auch eine individuelle Auszeichnung wie den Ballon d‘Or gewinnen. Bei dieser Wahl waren Bundesliga-Kicker in der Vergangenheit außen vor. Der letzte Bundesliga-Akteur, der den Ballon d‘Or gewann, war Matthias Sammer im Jahr 1996. Natürlich spielt auch die finanzielle Aussicht eine entscheidende Rolle. Aktuell soll Musiala geschätzt neun Millionen Euro brutto im Jahr verdienen. Zum Vergleich: Leverkusens Florian Wirtz soll bei geschätzt zehn Millionen Euro liegen. Soll Musiala wirklich das neue Herzstück des FCB werden, müssen die Verantwortlichen ihn zum Topverdiener machen.
MANUEL BONKE

VINZENT TSCHIRPKE

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