Klose hadert trotz Sieg im Ulm

von Redaktion

Miroslav Klose schickt Stefanos Tzimas vom Platz. © Strobel/dpa

Ulm – Nürnberg gewinnt in Ulm und kann sich nach einer wilden Nachspielzeit beim Video-Referee bedanken. Coach Klose gelingt eine kleine Wiedergutmachung für die Magdeburg-Schmach. Zufrieden ist er nicht.

So eine Nachspielzeit hat selbst Miroslav Klose noch nicht erlebt. Zwei Elfmeter, ein Schiedsrichter und sein Video-Assistent im Fokus, eine Rote Karte und beinahe sogar ein Platzsturm: Diesen Last-Minute-Auswärtssieg in Ulm dürften der einstige Weltklasse-Stürmer und seine Fußballer des 1. FC Nürnberg lange nicht vergessen. „Wild und emotional“ nannte Klose die letzten Minuten von Ulm, die den Franken einen 2:1 (0:0)-Sieg und zumindest ein klein wenig Wiedergutmachung nach der 0:4-Blamage gegen Magdeburg bescherten. Für seinen Ulmer Kollegen Thomas Wörle war dagegen „brutal“, was sich an einem weitgehend verregneten Samstagnachmittag im Donaustadion abspielte.

Der Reihe nach: Es waren schon einige Minuten der Nachspielzeit gespielt, nach Toren von Ulms Semir Telalovic (51. Minute) und „Club“-Joker Stefanos Tzimas (64.) stand es 1:1. Die meisten der 17.400 Zuschauer – ein Viertel davon Nürnberg-Fans – fanden sich wohl schon mit der Punkteteilung ab. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse.

Matchwinner Duman frech vom Elfmeterpunkt

In der fünften Minuten der Nachspielzeit gab Schiedsrichter Wolfgang Haslberger einen schmeichelhaften Foulelfmeter für Nürnberg. Stürmer Lukas Schleimer aber scheiterte an Torhüter Christian Ortag. Der Keeper wurde gefeiert – ehe sich der Video-Referee einschaltete und den Strafstoß wiederholen ließ, weil Ortag beim Schuss nicht regelkonform auf der Linie stand. Bei der Wiederholung trat dann Taylan Duman an und traf (90.+9). Ganz, ganz frech chippte er den Ball mittig ins Tor. „Schön, dass er reingegangen ist“, meinte er.

„Die Schlussphase hat auf dem Platz extrem viel Spaß gemacht“, ergänzte der Matchwinner, der sich dann nach eigenen Worten vorgenommen hatte, den Elfmeter so zu schießen. Die Nürnberger Freude wurde von den Ulm-Fans freilich nicht geteilt – im Gegenteil: Einige konnte von den Ordnern nur knapp am Platzsturm gehindert werden.

Klose weiterhin nicht zufrieden

Kurz danach sah ausgerechnet Tzimas wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte (90.+10); er hatte seinen Gegenspieler heftig angerempelt. „Ich bin von dieser Schlussphase etwas platt und unfassbar froh, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte Nürnbergs Caspar Jander.

Durch den zweiten Saisonsieg steht Nürnberg bei sieben Zählern. Richtig zufrieden ist Coach Klose aber noch lange nicht. „Wir wissen, wie wichtig die Punkte sind. Aber es ist noch nicht das, was ich von meiner Mannschaft sehen möchte.“
DPA

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