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von Redaktion

Nach Solheim Cup: Golferin Esther Henseleit gönnt sich auf dem Weg nach oben keine Pause

Holten gemeinsam einen Punkt für Team Europa: Charley Hull und Esther Henseleit © Shamus/AFP

Keine Zeit zum Luft holen: Nach dem Solheim Cup spielt Esther Henseleit am Donnerstag in Ohio. © Shamus/AFP

Hochzeit steht bevor: Henseit mit Freund und Trainer Reece Phillips © Instagram

Gainesville – Kurz vor Mitternacht an der US-Ostküste reichte die Kraft gerade noch für eine kurze Botschaft an die Follower. „Wir haben alles gegeben“, kommentierte Esther Henseleit bei Instagram und Facebook ihre Fotos im Dress der europäischen Mannschaft: „Ich bin so stolz, Teil dieses Teams zu sein.“ Schrieb es, schlief ein wenig – und brach schon am Montag zu neuen Ufern auf.

Nach der Niederlage der Europäerinnen beim prestigeträchtigen Solheim Cup gegen die USA (12,5:15,5) gewährt sich der neue deutsche Golfstar kaum Zeit zur Trauer – ganz im Gegenteil: Henseleit setzt ihr Mammut-Programm fort. Obwohl die 25-Jährige seit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris Mitte August ununterbrochen gespielt hat, geht es immer weiter. Henseleit steht auf der Startliste für das anstehende Turnier der US-Tour. In Maineville/Ohio beginnt am Donnerstag so etwas wie das Solheim-Schaulaufen. Zahlreiche Stars aus beiden Teams haben gemeldet.

Gedanken über ihr Debüt beim weiblichen Pendant zum Ryder Cup der Männer kann sich Henseleit höchstens auf der Anreise und zwischen den Proberunden machen. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage standen am Ende für die sechste deutsche Teilnehmerin in der Geschichte nach drei Tagen emotionaler Achterbahnfahrt zu Buche. Mit dem historischen vierten Triumph in Folge für Europa wurde es trotz der 1,5 Punkte von Rookie Henseleit nichts.

„Ich habe extrem gut gespielt, es ging hin und her zwischen uns“, sagte die gebürtige Friesin, die mittlerweile im beliebten Profigolfer-Domizil in Scottsdale/Arizona lebt, nach ihrem geteilten Match zum Abschluss gegen Andrea Lee bei Sky: „Aber ich habe immerhin einen halben Punkt geholt. Wir haben es den Amerikanerinnen etwas schwerer gemacht.“

Doch obwohl die Europäerinnen von Anfang an im Hintertreffen waren und zu keinem Zeitpunkt eine realistische Chance auf den Sieg hatten, zog Henseleit für sich ein positives Fazit. „Das war eine sehr coole Woche“, betonte die zweimalige Gewinnerin auf der Europa-Tour: „Ich hoffe, dass ich noch einmal die Chance bekomme.“ Bis dahin muss Henseleit allerdings noch etwas warten. Die nächste Ausgabe des turnusgemäß alle zwei Jahre stattfindenden Solheim Cups geht 2026 in den Niederlanden über die Bühne. Bei der Frage nach den künftigen Hoffnungsträgerinnen nannte Europa-Kapitänin Suzann Pettersen explizit den Namen Henseleit.

Doch vorerst verfolgt Henseleit, die sich mit der Cup-Teilnahme „einen Kindheitstraum erfüllt“ hat, andere Ziele. Der Nummer 30 der Weltrangliste fehlt noch ein Sieg auf der US-Tour, auch der Triumph bei einem Major scheint mittelfristig nicht unmöglich. Und auf eine Verlobung (mit Trainer, Manager und Caddie Reece Phillips) folgt im Allgemeinen auch zügig eine Hochzeit.

Vielleicht schmiedet Henseleit ja demnächst im Detail an ihren Plänen – falls sie sich mal eine Pause gönnt.
SID

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