Altes Duell in einer neuen Welt

von Redaktion

Bei der ersten Ironman-WM der Frauen in Nizza will Anne Haug den Titel

Siegerdusche? Haug (li.) mit Charles Barkley. © dpa

Wieder in Fahrt: Anne Haug ist auf dem Weg zur Form vergangener Tage. © IMAGO

Nizza – Eigentlich wollte die Weltmeisterin ihren Titel gar nicht verteidigen. Anfang des Jahres hatte Triathletin Lucy Charles-Barclay noch verkündet: „Mein persönliches Ziel für dieses Jahr ist die T100-Tour. Ihr werdet mich in Nizza nicht sehen.“ Statt eine frühe Startzusage für das erste Gastspiel der Ironman-WM der Frauen an diesem Sonntag an der Côte d‘Azur zu geben, versprach sich der Vorjahres-Champion also einer lukrativen Konkurrenzserie mit Rennen über eine etwas kürzere Distanz.

Organisiert wird die Rennserie T100 von der Professional Triathletes Organisation zusammen mit dem Triathlon-Weltverband an attraktiven Orten wie Miami, San Francisco, Las Vegas, Ibiza oder Singapur. Dabei geht es über 2 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 18 Kilometer Laufen.

Verlockend ist neben dem kurzen Format auch das Preisgeld. 20 Frauen und 20 Männer – alles Profis – sichern vertraglich ihre Teilnahme zu. Dafür werden an diesen Kreis schon umgerechnet über 2,7 Millionen Euro ausgeschüttet. Pro Rennen werden weitere rund 225 000 Euro verteilt.

Solche Aussichten reizen auch die deutsche Weltklasse-Triathletin Anne Haug. „Als professionelle Athleten müssen wir natürlich unsere Rechnungen, Reisen, Team und so weiter bezahlen können“, sagte die 41-Jährige. Gesundheitsbedingt hatte sie ihren Start bei einem T100 Rennen aber zuletzt absagen müssen.

Mittlerweile ist Haug wieder fit. Und sie ist bereit für ein Duell mit Charles-Barclay bei der Ironman-WM in Nizza. Denn die 31-jährige Britin hat es sich dann doch anders überlegt. Nachdem sie im vergangenen Jahr ihre Serie zweiter Plätze auf Hawaii beendet und erstmals triumphiert hatte, wird die Titelverteidigerin nun doch am Sonntag (Start 07.15 Uhr/ZDF Livestream ab 07.00/14.10 bis 16.35 live im ZDF) antreten.

Zum ersten Mal steigt die WM für die Frauen über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen an der Côte d‘Azur. Vor einem Jahr gab es dort die Premiere für die Männer. Die WM zählt zur Pro Series von Veranstalter Ironman. Auch bei dieser Serie gibt es am Ende noch mal einen Zahltag: Umgerechnet rund 180 000 Euro bekommen der Sieger und die Siegerin. Doch jetzt zählt erstmal nur dieses eine Rennen um den Titel.

Die Leistungsdichte bei der WM in Nizza könnte kaum höher sein. Neben der Weltmeisterin von 2023 und der WM-Zweiten ist auch Laura Philipp dabei. Die 37 Jahre alte Heidelbergerin hatte es in Hawaii erstmals auf das WM-Podest geschafft und gilt auch bei dieser Auflage als Medaillenkandidatin.

Allerdings wird es trotz intensiver Vorbereitung auch vor Ort und eingehender Streckenchecks ein Rennen mit großen taktischen Unbekannten. „Der Kurs ist für alle neu und keiner weiß so genau, wie die richtige Rennstrategie ist“, sagte Haug. Klingt spannend.
DPA

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