Thomas Müller bekam die ganz große europäische Fußballbühne. Dem Münchner Urgestein wurde wenige Minuten vor dem Anpfiff der neuen Königsklassen-Saison noch eine spezielle Ehrung in die Hand gedrückt. Mehr als 710 Pflichtspiele hat der Offensivspieler mittlerweile für den FC Bayern absolviert, absoluter Rekord. In Erinnerung an die Worte des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge (“Wenn man einen Spieler des FC Bayern schnitzen müsste, müsste man Thomas Müller bei den weltberühmten Herrgottsschnitzern in Oberammergau in Auftrag geben“) ein handgeschnitzte Ikone.
„Wir sind unheimlich stolz auf Thomas, er steht für alles, was der FC Bayern verkörpert: Heimatverbundenheit, Bodenständigkeit und Kontinuität, und er wird überall auf der Welt gefeiert“, sagte Präsident Herbert Hainer. Oder anders formuliert: Der bekennende Bajuware ist seit über einem Jahrzehnt das Gesicht des deutschen Rekordmeisters.
Künftig sollen Joshua Kimmich (mittelfristig) und Jamal Musiala (langfristig) diese Rolle an der Säbener Straße einnehmen. Die sportliche Leitung bringt dem Duo diese Saison das größte Vertrauen entgegen. Das unterstrich die taktische Vorgehensweise von Cheftrainer Vincent Kompany gegen Zagreb. Kimmich durfte – obwohl aktuell kein gelernter Rechtsverteidiger zur Verfügung steht – erneut im Mittelfeldzentrum ran. Musiala wurde von der Seitenlinie permanent dazu ermutigt, ein Dribbling nach dem anderen zu starten – auch wenn er mal hängen blieb. Beide zahlten das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück.
Der Sportvorstand baut vor, sollte das Vorhaben scheitern
Sportvorstand Max Eberl machte bei seinen letzten öffentlichen Auftritten keinen Hehl daraus, unbedingt mit dem Duo die Verträge vorzeitig verlängern zu wollen. Trotz der kolportierten Entschlossenheit baute Eberl schon mal vor, sollte das Vorhaben scheitern und bezeichnete die anstehenden Verhandlungen als schwierig. Was der Sportchef damit meint, liegt auf der Hand: das künftige Gehalt der beiden.
Will Eberl seinen Worten in Richtung Kimmich und Musiala Taten folgen lassen, müssen beide in die Kategorie der Top-Verdiener aufsteigen. Das sorgt nicht nur wieder für ein klares Gehaltsgefüge innerhalb der Mannschaft, sondern auch für eine klare Hierarchie. Wie es bei Thomas Müller auch stets der Fall war.